Die Firma geht, die Jobs bleiben

PRÜM. Die Raiffeisen-Waren-GmbH (RWG) Westeifel wird ihren Standort Prüm verkleinern und aus der Bahnhofstraße ins neue Zentral-Lager Weinsheim wechseln. Alle Jobs sollen erhalten bleiben.

Es klingt zunächst wie eine weitere schlechte Nachricht für den Gewerbestandort Prüm: Die Raiffeisen-Waren-GmbH Westeifel wandert mit einem Großteil ihres Angebots ab - und das vor allem aus Kostengründen. Tatsächlich aber liegen die Dinge etwas anders. Denn die RWG wird ihre alte Adresse einerseits behalten und zugleich einen deutlich geräumigeren Standort in der Weinsheimer Nachbarschaft beziehen. Und vor allem soll kein einziger Arbeitsplatz verloren gehen. "Wir müssen zwar sparen", sagt RWG-Geschäftsführer Theo Kewes. "Aber nur logistisch, nicht personell." Es sei eben günstiger, wenn ein Liefer-Fahrer künftig nur noch einen Standort ansteuern müsse, um seine Ladung zusammen zu stellen. "Konzentration der Kräfte" - so lautet deshalb das Motto beim Umzug der RWG ins neue Zentral-Lager Weinsheim. Um die Logistik zu vereinfachen, werden die Lagerhäuser Prüm, Schönecken und Schwirzheim geschlossen. Bleialf, Gerolstein und Üttfeld bleiben indessen erhalten. Mehr als 25 Mitarbeiter wandern ab zum neuen Standort Weinsheim. Dennoch wird das Unternehmen nicht komplett aus Prüm verschwinden: Die Tankstelle bleibt in der Bahnhofstraße, ebenso wie der "Grüne Markt" mit Futtermitteln und Gartenabteilung. Künftig sollen dort fünf Vollzeit-Beschäftigte arbeiten, dazu zwei Teilzeitkräfte sowie mehrere Aushilfen. Eventuell werden diese Bereiche sogar später noch vergrößert. Die restlichen Flächen (900 Quadratmeter Halle, 1500 Quadratmeter Außenbereich) können gemietet werden. "Wir wollen nichts verkaufen", stellt Kewes klar. Das schwäche die eigene Position, "und dann sollte man sich lieber ganz vom Standort trennen". Aber das ist in Prüm eben nicht vorgesehen.Investitionssumme: Mehr als zwei Millionen

"Wir haben an keinem einzigen Standort ein Lager, in dem wir unser ganzes Sortiment anbieten können. Und keinen, den wir hätten ausbauen können", sagt Theo Kewes zur Entscheidung, in Weinsheim ein neues Zentral-Lager einzurichten. Anfängliche Pläne, im Niederprümer Gewerbegebiet neu zu bauen, zerschlugen sich: zu langwierig, zu teuer, zu viel Gefälle an der L 11. In Weinsheim übernimmt die RWG das ehemalige Gebäude der Spedition Schlacks. Der dortige Lagerplatz misst 12 500 Quadratmeter, die Halle 1750 Quadratmeter. Für Garten- und Bauausstellung stehen insgesamt 1100 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Das Gesamt-Grundstück bietet wegen seiner Größe von 27 500 Quadratmetern weitere Ausbaumöglichkeiten. Investitionen: mehr als zwei Millionen Euro. Der neue Standort soll von einer schlagkräftigen Mannschaft betrieben werden. Kewes: "So ein großes Vehikel kann ich nicht mit kleinem Motor ziehen. Aber wir haben gottseidank gute Leute." Für Beratung und Außendienst werden weitere Mitarbeiter aus Gerolstein, Bleialf und Schönecken nach Weinsheim geholt. Kewes erwartet von seinem Team einen Umsatzzuwachs von zehn Prozent - "wenn uns die Konjunktur nicht ins Kreuz fällt". Er will die Mitarbeiter trainieren lassen: "Es wird wichtig sein, immer neu zu schulen und nachzufassen: Was ist hängen geblieben, was brauchen wir noch." Der Umzug ist für Februar geplant, erster Verkaufstag soll der 1. März sein - "sofern die Witterung mitspielt", sagt Lagerleiter Robert Herbst.

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