Die Fische bleiben fit

ARZFELD-HÖLZCHEN. (fpl) Der Unfall in der Biogas-Anlage (der TV berichtete) scheint keine gravierenden Umweltschäden verursacht zu haben.

Etwa 5000 bis 10 000 Liter Gülle waren am Mittwochmorgen in die Umwelt gelangt. Dennoch geben die Behörden vorerst Entwarnung für die benachbarten Gewässer: "Ein Fischsterben haben wir bislang nicht verzeichnet", sagt Hans-Werner Kohl, Leiter des Umweltkommissariats bei der Kriminalinspektion Wittlich. Die Belastung der Tiere sei unmittelbar nach der Verschmutzung am höchsten. "Danach tritt naturgemäß die Verdünnung ein", sagt Kohl im TV -Gespräch. Kurz: Je länger der Unfall zurück liege, desto geringer die Gefahr. "Griffige Ergebnisse" über die tatsächliche Verschmutzung sind laut Hauptkommissar Kohl allerdings erst in etwa zwei Wochen zu erwarten, wenn die Wasserproben analysiert seien. Das Überlaufen der Gülle in der Biogas-Anlage von Hölzchen ist nach Experten-Meinung auf technische Fehler zurückzuführen. "Zwei Sachen haben versagt", erklärt Matthias Zimmer von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord. "Es sind das Rückschlagventil und die Entlüftung der so genannten Leerhebe-Sicherung, die verhindern soll, dass die Gülle aus dem Fermenter in die Vorgrube zurück läuft. Die Konsequenz lautet, dass die Anlage in diesem Punkt nachgerüstet wird." Auch Zimmer befürchtet keine nachhaltigen Umweltschäden. Man habe zwar eine Verfärbung des Wassers im Wahlbach registriert, aber: "Die Menge von fünf bis zehn Kubikmetern ist nicht gravierend." Genaueres zur Schadensursache werde ein Tüv-Gutachten liefern. "Den Bericht sollen wir in einer Woche kriegen." Ein Verschulden der Anlagen-Besitzer sei allerdings auszuschließen. Rund ein Dutzend Biogas-Anlagen liefern im Kreis Bitburg-Prüm regenerative Energie. Matthias Zimmer bescheinigt ihnen zusätzlich zur umweltfreundlichen Strom- und Wärmegewinnung einen "positiven Charakter" für die Landwirtschaft: "Nach dem Vergären riecht die Gülle nur noch ein bisschen, wenn sie anschließend auf die Felder aufgebracht wird. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Pflanzen-Verfügbarkeit der Nährstoffe. Die Pflanze kann den Stickstoff besser aufnehmen."

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