Die Gefahr lauert im Untergrund

BITBURG. Der Cutter kann und wird anrollen. Für rund 55 000 Euro wird ein luxemburgisches Straßenbauunternehmen vermutlich im November rund 700 Meter Ostring erneuern. Aufgrund des nicht frostsicheren Unterbaus sind jedoch neue Risse programmiert.

 Vor einem Jahr wurde sie Sanierung der Fahrbahndecke beschlossen, mehr als ein Jahr später soll nun mit den Arbeiten an der maroden Straße begonnen werden. TV-Foto: Harald Jansen

Vor einem Jahr wurde sie Sanierung der Fahrbahndecke beschlossen, mehr als ein Jahr später soll nun mit den Arbeiten an der maroden Straße begonnen werden. TV-Foto: Harald Jansen

Jahrelang wurde debattiert, geplant und wieder verworfen. Nun soll Anfang November losgelegt werden. Für rund 55 000 Euro und damit für rund 7000 Euro weniger als erwartet wird ein Straßenbauunternehmen aus Luxemburg den Bitburger Ostring auf Vordermann bringen - oberflächlich. Nahezu ein Jahr ist es her, dass der Bauausschuss der Stadt Bitburg sich für die Teilsanierung der Strecke aussprach (der TV berichtete). Dabei soll der Fahrbahnbelag auf 700 Metern zwischen der Albachstraße und dem Stadion in einer Dicke von vier bis fünf Zentimetern erneuert werden. Ein so genannter Cutter wie er jüngst auf der B 51 zum Einsatz kam, fräst dazu die oberste Asphaltschicht ab. Anschließend wird ein neuer Straßenbelag aufgebracht. Eher ein kosmetischer Eingriff

Zwischen 1965 und 1974 wurde der Verkehrsweg als Erschließungsstraße für das damals neu entstehende Wohngebiet nach dem Stand der damaligen Technik und nicht für die Ewigkeit gebaut. Und seit Mitte der 70er-Jahre wurde die Hauptverkehrsader für das Wohnquartier in Bitburgs Osten nur noch repariert und ausgebessert. Neuerliche Rohrverlegungsarbeiten der Stadtwerke trugen ebenfalls nicht zur grundlegenden Verbesserung der Situation bei. Der neue Belag für den Ausbau macht den Ostring auch wieder für Radfahrer gefahrlos befahrbar. Wie lange dem so ist, wird vom Wetter abhängen. Denn bei den anstehenden Arbeiten handelt es sich um einen eher kosmetischen Eingriff. Die Ursache des Straßenübels wird nicht angegangen. "Der Unterbau der Straße ist nicht frostsicher", sagt Berthold Steffes von der Stadtverwaltung Bitburg. Und weil niedrige Temperaturen auch weiterhin in Bitburg vorkommen, wird der Untergrund unter der makellosen Decke auch weiterhin in Bewegung sein. Neue Risse sind somit programmiert. Diesem Grundübel wirksam Abhilfe schaffen kann allein die Sanierung des Ostrings. Auf derzeit rund zwei Millionen Euro schätzt die Verwaltung die Kosten für den Ausbau mit Gestaltung des Bereichs zwischen Albachstraße und Zuckerborn. Im Investitionsprogramm der Stadt ist diese Baumaßnahme für die Zeit nach 2011 vorgesehen. Bis dahin muss der Belag halten. Die Kosten für die neue Verschleißschicht muss die Stadt Bitburg übrigens allein aus ihren Haushaltsmitteln bestreiten. Eine Förderung im Rahmen des Gemeindefinanzierungsgesetzes gibt es nicht, da es sich um eine sogenannte Unterhaltungsmaßnahme handelt. Auch die Anlieger werden nicht zur Kasse gebeten. Zwar wird seit Jahren lautstark der Zustand des Ostrings besonders beklagt, nach Auskunft von Berthold Steffes gibt es im Stadtgebiet jedoch noch viele andere Straßen in ähnlich beklagenswertem Zustand. Nach 2011 sollen deshalb die Prümer Straße für geschätzte 680 000 Euro, die Gartenstraße (210 000 Euro), die Sauerstraße (130 000 Euro) und die Speicherer Straße (100 000 Euro) auf Vordermann gebracht werden. Rittersdorfer Straße, Saarstraße und Brodecheckstraße sind ebenfalls sanierungsbedürftig. In den Plänen der Stadt kommen sie aber noch nicht einmal vor. Einzig die holprige Industriestraße in Bitburgs Süden wird wohl in absehbarer Zeit ausgebaut. Sie ist Bestandteil des Verkehrskonzepts Echternacher-/Industrie-/Saarstraße, das unter der laufenden Nummer 67 im Investitionsplan zu finden ist. Insgesamt 486 000 Euro sollten ursprünglich zwischen 2005 und 2007 aufgewendet werden für den Ausbau der Industriestraße zwischen der Einmündung der neuen Verbindungsstraße im Bereich des früheren Aldi-Gebäudes bis hin zum Kreisverkehr Industriestraße. Aufgrund von Planänderungen - der Kreisel in der Echternacher Straße soll mit einem Bypass ausgestattet werden - verlängert sich das Projekt vermutlich um ein Jahr.

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