Die Gläubiger und das Geld

Die Ankündigung des zweiten Termins für die Zwangsversteigerung des früheren Kyllburger Vorzeigehotels "Eifeler Hof" und das Bekanntwerden, dass das Hotel mit Manfred Grommes einen neuen Besitzer hat, fielen ungefähr auf denselben Tag (der TV berichtete). Und dennoch könnte es sein, dass der "Eifeler Hof" an diesem Donnerstag im Bitburger Amtsgericht zwangsversteigert wird. Noch ist der Termin nicht aufgehoben.

 Im früheren Hotel „Eifeler Hof“ in Kyllburg wird zurzeit gearbeitet. Wie das Konzept des neuen Besitzers aussieht, ist unklar. TV-Foto: Denise Juchem

Im früheren Hotel „Eifeler Hof“ in Kyllburg wird zurzeit gearbeitet. Wie das Konzept des neuen Besitzers aussieht, ist unklar. TV-Foto: Denise Juchem

Kyllburg. Geschäftiges Treiben. Arbeiter gehen ein und aus im "Eifeler Hof". Schläuche und Kabel liegen im Eingangsbereich des früheren Hotels. Alles unter genauer Beobachtung der Kyllburger Bürger. Touristen drücken sich die Nase an einer großen Scheibe platt. Dahinter steht eine Skulptur, darunter hängt ein Zettel: "Der Maurer Unikat (Einzelstück) aus Eifeler Sandstein zu verkaufen. Preis: 10 250 Euro".So viel Leben war seit Jahren nicht mehr in dem früheren Vorzeigehotel von Kyllburg zu sehen. Einer begutachtet die Szenerie besonders aufmerksam: Manfred Grommes. Der Bitburger Unternehmer hat das Hotel vor zwei Wochen nach langem Hickhack gekauft. Im Rennen waren zum Schluss er und ein Niederländer, der aus dem "Eifeler Hof" ein Tagungshotel machen wollte. Der Zuschlag der Bank ging dann jedoch bekanntlich an Grommes.Sein Konzept für das Hotel wollte der Bitburger auf mehrfache TV-Nachfrage weder kurz nach Bekanntwerden des Kaufs noch gestern offenlegen. Grommes: "Es ist noch zu früh, darüber zu sprechen." Auf die Frage, was zurzeit im "Eifeler Hof" gemacht werde, sagt Grommes: "Das sind Arbeiten, um die Bausubstanz zu erhalten."Zu ´Spekulationen möchte sich Grommes nicht äußern

In einigen Kyllburgern regt sich mittlerweile der Verdacht, der Bitburger Bauunternehmer habe gar kein Konzept. Er wolle das Hotel möglicherweise nur gewinnbringend weiterverkaufen. Zu diesen Spekulationen möchte sich Grommes jedoch nicht äußern.Der Zwangsversteigerungstermin für den "Eifeler Hof", der in den amtlichen Bekanntmachungen des Trierischen Volksfreunds für Donnerstag, 16. August, angekündigt war, ist jedoch entgegen der Vermutung vieler durch das Unterschreiben des Kaufvertrags nicht automatisch hinfällig. Die Gläubiger müssen den Termin der Zwangsversteigerung beim Amtsgericht Bitburg streichen lassen. Das tun sie erst, wenn alle ihr ausstehendes Geld bekommen haben, oder es als sehr sicher gilt, dass sie ihr Geld bekommen. Auf TV-Nachfrage heißt es aus dem Amtsgericht Bitburg: "Noch ist der Termin nicht aufgehoben." Dort geht man jedoch davon aus, dass die Zwangsversteigerung noch kurzfristig abgesagt wird.Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, wäre es also rein theoretisch möglich, dass ein anderer Käufer am Donnerstag bei der Zwangsversteigerung zuschlägt. Der Verkehrswert für das gesamte Anwesen wird mit rund 1,5 Millionen Euro angegeben. Der erste Zwangsversteigerungstermin war im Frühjahr dieses Jahres ohne Ergebnis geblieben. Lediglich ein Angebot war damals abgegeben worden. Das einzige Gebot von 100 000 Euro hatte die Bank, die die Immobilie von der zahlungsunfähigen Firma Immopeg übernommen hat, abgelehnt.

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