Die Kinder vom Zeimentzhof

Auf einem Bauernhof helfen, obwohl die Eltern zu Hause keinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb haben? In Fließem ist dies möglich. Auf dem Hof der Familie Zeimentz treffen sich regelmäßig Kinder und Jugendliche, um hier ihre Freizeit zu verbringen.

 Die „Hobbylandwirte“ Florian Tünemann, Josef Tölkes, Ann-Kathrin Raskob, Maurice Hau und Marie-Theres Hau (von links) verbringen ihre Freizeit am liebsten auf dem Zeimentzhof in Fließem. TV-Foto: Matthias Knechtges

Die „Hobbylandwirte“ Florian Tünemann, Josef Tölkes, Ann-Kathrin Raskob, Maurice Hau und Marie-Theres Hau (von links) verbringen ihre Freizeit am liebsten auf dem Zeimentzhof in Fließem. TV-Foto: Matthias Knechtges

Fließem. Der Zeimentzhof in Fließem ist auf den ersten Blick ein Bauernhof wie jeder andere. Etwa 120 Kühe, einige Kälber, Katzen, ein Hund und natürlich eine Menge landwirtschaftlicher Maschinen sind dort zu finden. In einem Punkt hebt sich der Hof jedoch von den meisten anderen Betrieben ab: Auf dem Zeimentzhof sind regelmäßig Kinder und Jugendliche anzutreffen, die dort ihre Freizeit verbringen. Die Jugendlichen sind zwischen neun und 14 Jahre alt und leben im Ort.Landluft schnuppern

Während viele ihrer Klassenkameraden den Nachmittag vor dem Fernseher oder anderen elektronischen Unterhaltungsmedien verbringen, haben die Kinder vom Zeimentzhof ein anderes Hobby: Sie treffen sich bei Familie Zeimentz auf dem Bauernhof. Hier gibt es schließlich viel zu erleben: Egal ob beim Füttern, dem Melken der Kühe oder dem Einfahren der Silage - die Jugendlichen sind mit Eifer bei der Sache. "Man kann hier sehr viel erleben und es macht einfach Spaß", ist das einstimmige Echo der jungen Freizeitbauern. Sie sind begeistert davon, überall dabei sein zu dürfen. Sogar mit dem Traktor dürfen sie auf dem Hof fahren.Der Alltag auf dem Bauernhof

Auf spielerische Art und Weise erfahren die Jugendlichen so eine Menge über die Tiere und den Alltag auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Die Jugendlichen sind mittlerweile gut angelernt und "das Mithelfen auf dem Betrieb klappt super", erzählt Jochen Zeimentz, Sohn der Familie und ergänzt: "Die Kinder kriegen alles mit und fragen auch immer wieder nach, wenn ihnen etwas unklar ist". So kann selbst Ann-Kathrin - mit neun Jahren die Jüngste im Bund - sagen, worauf es beim Füttern der Tiere und dem Misten der Ställe ankommt."Landwirt ist mein Traumberuf, deshalb bin ich hier", sagt Josef Tölkes, der seine berufliche Zukunft schon jetzt auf einem Bauernhof sieht.Vor vier Jahren kamen die ersten Kinder zu Familie Zeimentz auf den Hof, und im Laufe der Jahre wurden es immer mehr. "Unter der Woche sind es meistens zwei bis drei Kinder, die vorbeischauen", erklärt Jochen Zeimentz. In den Ferien oder bei der Ernte kommt es jedoch durchaus vor, dass auch fünf oder sechs der Hobbybauern auf dem Hof anzutreffen sind.Ein Zeichen für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder - die übrigens vier verschiedene Schulen besuchen - ist ihre gemeinsame Teilnahme am diesjährigen Fastnachtsumzug mit einem selbstgebauten Wagen. Mittlerweile gehören die Kinder aus dem Dorf schon fast mit zur Familie. So ist es üblich, dass die Jugendlichen bei den Mahlzeiten mit am Tisch sitzen. Abends nach dem Melken fahren die Kinder nach Hause oder werden von ihren Eltern abgeholt - mit der festen Absicht, so bald wie möglich wiederzukommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort