Die Kita-Schule packt's an

"Das Haus der Bildung", das Kindertagesstätte und Grundschule unter einem Dach im Ganztagsbetrieb vereinen soll, war erstmals Thema im Bitburger Stadtrat. Einstimmig sprach sich der Rat dafür aus, einen Schulplaner damit zu beauftragen, ein Perspektiv-Gutachten zu erstellen - und brachte damit die Idee einen Schritt weiter in Richtung Realisierung. Uneinig waren sich die Fraktionen in der Standort-Frage.

Bitburg. (scho) Das "Haus der Bildung" ist eine Idee, die Zustimmung quer durch alle Fraktionen im Bitburger Stadtrat findet. Doch ob für die geplante Zusammenführung von Kindertagesstätte und Grundschule im Ganztagsbetrieb von 7 bis 19 Uhr ein Neubau nötig ist oder bestehende Gebäude (etwa die Südschule) umgerüstet werden könnten, war bereits im Hauptausschuss strittig, der sich deshalb dafür aussprach, die Standortfrage offenzulassen statt "den Bereich Messenhöhe" festzulegen. Baur: Südschule für das Projekt nicht geeignet

In der Stadtratssitzung stellte der Rektor der Südschule, Thomas Baur, die Situation seiner Einrichtung vor und erklärte vorab: "Es ist schön, wenn Eltern ihre Kinder lieber zu Hause betreuen. Aber das ist für viele Familien wegen der beruflichen Situation oder familiärer Schwierigkeiten nicht möglich." Darauf müsse reagiert werden. Baur weiß, wovon er spricht: Die Südschule ist Ganztagsschule, Schwerpunktschule für die Integration Behinderter und hat einen hohen Migranten-Anteil. Baur: "Wir merken bei vielen Kindern, dass die Grundlagen, vor allem Sprachkenntnisse, fehlen."In der geplanten Kita-Schule sieht er eine einmalige Chance, Migrantenkinder - aber auch andere Benachteiligte - vor dem Eintritt in die Grundschule so zu unterstützen, dass sie nicht hinterherhinken. Für Baur ist die Südschule für das Projekt aber nicht geeignet: Die Räume reichen schon jetzt nicht mehr aus, für Rollstuhl-Kinder gibt's noch Barrieren, und zudem habe die Schule bauliche Mängel. Baur: "Es wären erhebliche Investitionen nötig, um die Südschule entsprechend umzurüsten."Thomas Barkhausen (SPD) hob längere Öffnungszeiten und Sprachförderung positiv hervor - "aber das geht auch ohne Neubau". Der Messenhöhen-Standort sei falsch, da dann alle Kinder gefahren werden müssten. "Ich bin von der Idee begeistert", sagte Johannes Roß-Klein (Grüne), plädierte aber dafür, offenzuhalten, ob ein Neubau, Umbau oder eine Umnutzung eines Gebäudes sinnvoll sind. Dem stimmte Hermann Schlösser (CDU) zu und betonte: "Eine Schule gehört in die Innenstadt." Baur hingegen nannte als Vorteil einer Randlage, dass die Kinder dann mehr Grünflächen zum Spielen und Toben hätten. Marieluise Niewodniczanska (FDP) sagte: "Ich warne davor, noch Millionen in den Südschulen-Umbau zu stecken. Wir sind froh, das Krankenhaus in der Stadt zu haben, und das Krankenhaus braucht Erweiterungsflächen, die es bei der benachbarten Südschule gäbe." Manfred Böttel (FBL) sagte: "Ich verstehe die ganze ausschweifende Diskussion nicht. Heute geht's doch nur um den Beschluss für ein Perspektiv-Gutachten von 4000 Euro - und da sind wir doch alle dafür." Einstimmig votierte denn auch der Rat, einen Schulplaner mit dem Gutachten zu beauftragen - damit ist das "Haus der Bildung" einen Schritt voran.Leser-Echo: Was halten Sie vom "Haus der Bildung", das Kindertagesstätte und Grundschule unter einem Dach im Ganztagsbetrieb vereinen will? Sollte eine solche Einrichtung Ihrer Ansicht nach in die Innenstadt oder eher in eine Randlage? Würden Sie denn Ihr Kind zur Kita-Schule schicken? Bitte mailen Sie uns Ihre Meinung in wenigen Sätzen an eifel-echo@volksfreund.de. Bitte fügen Sie auch Ihren Namen und Wohnort an.

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