Die Lizenz zum Single Malt Whiskey

Nach sechs Jahren Lagerung in Eichenfässern ist der erste Single Malt Whiskey aus der Eifel auf dem Markt. Der kostbare Tropfen kommt aus Ferschweiler von Ludwig Faber.

 Ludwig Faber präsentiert den ersten Single Malt Whiskey aus der Eifel. TV-Foto: Bettina Bartzen

Ludwig Faber präsentiert den ersten Single Malt Whiskey aus der Eifel. TV-Foto: Bettina Bartzen

Bitburg. (beba) So manche schlaflose Nächte haben kreative Folgen. Das war bei Ludwig Faber der Fall. Die Idee zum Single Malt Whiskey kam ihm über Nacht. Er probierte verschiedene Varianten aus. Jetzt, nach sechs Jahren Lagerung in Eichenfässern, hat der erste Single Malt seine Reife erreicht. Der Whiskey ist mit Farbmalz hergestellt und hat 46 Promille. Farbmalz entsteht aus besonders lang gerösteter Gerste.

Durch die tiefbraune Farbe und das starke Röstaroma wird Farbmalz auch in der Bierherstellung verwendet. Aber der Single Malt Whiskey von Faber schmeckt weder geröstet noch ist die Farbe tiefbraun. Auch Wasser ist ein wichtiger Geschmacksträger. "Die Aromabildung wird durch mineralstoffreiches Wasser gefördert", erklärt Ludwig Faber. Der Whiskeykenner George Rischette ist von der Qualität in Ferschweiler überrascht. "Ein junger Whiskey, gut ausgebaut, schmeckt nach Malz und Eichenholz".

Die erste Genehmigung zum Brennen erhielt der Familienbetrieb Faber 1949 für 50 Liter Obstbrand. Nach dem Krieg waren Butter, Eier, Milch und Brandwein wichtige Tauschmittel. 1997 wurde die gewerbliche Obstverschlußbrennerei von der Bundesmonopolverwaltung abgenommen. Eine Voraussetzung, um Whiskey zu brennen. Die Anlage besitzt 204 Schlösser und Plomben zur Zollsicherung. Die Lizenz zum Brennen kann jederzeit wieder entzogen werden. Ludwig Faber entwickelt schon in der dritten Generation Edelbrände und immer wieder kleine Überraschungen. Seit 2009 arbeitet ein Auszubildender bei Faber, der die kleinen Geheimnisse der Obstbrennerei lernt. Der Bürgermeister aus der Verbandsgemeinde Irrel, Hans Michael Bröhl, betont den Eifelbrand als ein wichtiges Kulturmerkmal. Dadurch wird die Südeifel über die Grenzen hinaus im positivem Sinne bekannt.

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