Die Nachwehen der Stürme

Die Holzpreise liegen wegen des gesättigten Marktes nach den Orkantiefs "Kyrill" (Januar 2007) und "Emma" (Anfang März 2008) am Boden. Deshalb wird landauf, landab weniger Holz eingeschlagen, was im Bitburger Forst immerhin zu Mindereinnahmen von knapp 100 000 Euro führt.

 Der Markt ist gesättigt: Nach den Orkanen Kyrill und Emma liegen die Holzpreise am Boden. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Der Markt ist gesättigt: Nach den Orkanen Kyrill und Emma liegen die Holzpreise am Boden. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Bitburg. (scho) Haupt-Einnahmequelle für den Forstbetrieb ist der Holzverkauf. Liegen die Holzpreise wegen eines Überangebots in Folge der Sturmschäden am Boden, lässt sich mit Fichte & Co. kein Geld verdienen. Die Folge: Es wird weniger Holz eingeschlagen. Auch im Stadtwald Bitburg. Wurden 2007 noch rund 5700 Festmeter Holz im Wirtschaftswald eingeschlagen, sollen es 2008 nur rund 3400 Festmeter sein. Das verursacht im Forstwirtschaftsplan, den der Stadtrat einstimmig verabschiedet hat, Mindereinnahmen von rund 100 000 Euro. Trotz des geplanten Verkaufs der rund 3400 Festmeter (siehe Extra), der Einnahmen von rund 173 000 Euro bringen soll, weist der Jahresabschluss deshalb ein Minus von knapp 30 000 Euro aus - zum ersten Mal seit fünf Jahren. Doch dabei soll es nicht bleiben. "Wir wollen am Ende mit einem leichten Plus rauskommen", sagt Frank Bauer von der Stadtverwaltung. Denn bei der Umstellung von der Kameralistik auf die doppelte kaufmännische Buchführung in Konten (Doppik; der TV berichtete mehrfach), wurden zwei Einnahme-Posten vergessen: So stehen der Stadt Lohnkosten-Erstattungen zu, wenn die beiden städtischen Forstwirte in anderen Revieren aushelfen. Hinzu kommt, dass auch der Einsatz des städtischen Holzschleppers in anderen Revieren nun Einnahmen verschafft. Deshalb kalkuliert die Stadt für Maschinen- und Personalkosten-Ersatz mit Einnahmen von rund 25 000 Euro. "Eventuell können wir noch mehr einschlagen, aber derzeit gibt es schon wieder Empfehlungen, wegen ,Emma' den Einschlag zu stoppen, weil der Markt übersättigt ist", sagt Bauer. Die größte Investition wird 2008 mit rund 37 000 Euro für die Instandsetzung von Forstwegen getätigt. Dazu erwartet die Stadt einen Landeszuschuss von rund 18 000 Euro. Freiwilliges Ökologisches Jahr: Zum 1. August 2008 sucht das Forstrevier Bitburg einen Schulabgänger (wird auch als Zivildienst anerkannt) für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Dabei haben junge Leute unter anderem Gelegenheit, die Arbeit eines Revierförsters kennenzulernen, Schulklassen über den Walderlebnispfad zu führen sowie bei der Betreuung von Biotop-Flächen des Naturschutzbunds und dem Holz-Einschlag zu helfen. Wer Interesse hat, kann sich bei Frank Bauer (Stadtverwaltung, Telefon 06561/6001-350) melden. Die genaue Stellenausschreibung findet sich auf der Homepage der Stadt unter www.bitburg.deExtra Stadtwald Bitburg: Der Stadtwald Bitburg umfasst eine Gesamtfläche von rund 880 Hektar, die sich auf 795 Hektar Wirtschaftswald und 85 Hektar Erholungswald (Königswäldchen und Kolmeshöhe) verteilen, die auf den Gemarkungen der verschiedenen Stadtteile sowie teils auch auf Sefferweicher Gemarkung liegen. Die Holzbodenfläche beträgt rund 810 Hektar. Eingeschlagen werden 2008 vor allem Rotbuche (1500 Festmeter), gefolgt von Fichte/Tanne (rund 1000 Festmeter), Eichen (650 Festmeter) und Kiefer (175 Festmeter). Der Orkan "Kyrill" hat dem Wirtschaftswald der Stadt im Januar 2007 erheblich zugesetzt. Rund 1700 Festmeter (vor allem Fichten) mit einem Marktwert von rund 100 000 Euro waren umgeworfen worden (der TV berichtete). (scho)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort