Berührungsangst mit der Polizei? Für Jessica aus Nattenheim ist das kein Thema. Im Gegenteil: Die Dreijährige verbrachte einen angenehmen Morgen in der Polizeiinspektion Bitburg. Die Bitburger Beamten waren gegen 7.15 Uhr informiert worden, dass sich auf dem Gelände der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm ein etwa dreijähriges Mädchen tummelt, und zwar barfuß, im Nachthemd, mit Windeln und Schnuller, und ohne Aufsichtsperson. Eine solche fanden auch die Beamten nicht und nahmen die Kleine erst mal mit zur Inspektion.Dort sorgten die Polizisten zunächst für Unterhaltung und Spielzeug. Aber auch Jessica machte sich nützlich. Das nicht gerade schüchterne Kind half den Beamten sogar beim Spülen. Danach kleideten die unverhofften Babysitter das Mädchen "aus eigenen Hausbeständen" mit Strümpfen, Schuhen und Kleidchen ein.Währenddessen beschäftigten sich die anderen Beamten auch mit ernsteren Aufgaben - sie suchten die Eltern des Mädchens. Keine leichte Sache. Denn das Findelkind wollte nicht mehr als seinen Vornamen verraten. Auch mehrmalige Fahrten durch die Innenstadt auf der Suche nach den Eltern brachten ebenso kein Ergebnis wie die Recherche bei Bitburger Kinderärzten.So verlängerte sich die Spielstunde mit den neu gefundenen Freunden noch ein wenig.Gegen 11.30 Uhr fand die Polizei schließlich in der Trierer Straße die verzweifelt suchende Babysitterin mit ihrer Mutter. Und die Lösung für den Fall Jessica: Das Kind war seinen unachtsamen Babysittern in den frühen Morgenstunden ausgebüxt und hatte sich ein wenig in Bitburg umgesehen. Die Eltern, die das Kind zur Versorgung abgegeben hatten, waren aber nicht zu erreichen.Jessicas Spritztour blieb zum Glück ohne schlimme Folgen - außer, dass die Polizeibeamten in Bitburg wieder selbst spülen müssen.