Die Rollen auf den Leib geschneidert

EISENACH. (ka) Die Eisenacher Musikanten hatten doppelten Grund zum Feiern. Top-Ereignis war ihr 70. Vereinsjubiläum. Weil aber auch das achte Eisenacher Musikantentreffen an der Reihe war, feierte beides zusammen.

Wer glaubt, es wurde beim Eisenacher Musikantentreffen nur musiziert, der irrt. Zum Auftakt war Theater angesagt, dazu noch eine Uraufführung. "Ein Vater zuviel" heißt der Schwank, der alle begeisterte. Die Darsteller brachten das Dorfleben und seine eigenwilligen Charaktere humorvoll und pointiert auf die Bühne.Bevor sich der Vorhang hob, drohte das Festzelt aus allen Nähten zu platzen. Es wurde eng. Auf schnell herbei geholten Stühlen und Bänken fanden die Zuschauer schließlich Platz.Es agierten die Mimen vom "Eisenacher Bauerntheater". Die etwa zehn Akteure starke Truppe gibt es seit 1990.Ebenso lange ist Hans Schneider ihr Chef. Schneider führt nicht nur Regie, er ist - zusammen mit dem Mimen-Naturtalent Manfred Becker - auch Autor der ausnahmslos volkstümlichen Schwänke, die in Eisenach über die Bühne gehen. Hans Schneider: "Wir schneidern jedem Aktiven seine Rolle auf den Leib."Schneider und Becker würzten das Eisenacher Bauerntheater mit Humor, mal fein, mal deftig, mit Gags, Situationskomik und den passenden Dialogen.Klamauk oder Anzüglichkeiten sind tabu. Das herzhafte Lachen und Schmunzeln der Zuschauer, ihr Applaus während der gesamten Vorstellung und am Schluss bewiesen eindeutig: "Ein Vater zu viel" war ein voller Erfolg.Zum Inhalt: Bei einem Klassentreffen kommen Jugendsünden ans Licht. Der familiäre Frieden ist gestört. Es geht hoch her. Doch letztlich ist wieder alles in Butter - dank dem brillanten Spiel der Bauerntheater-Truppe mit Martin Rau, Irene Haller, Helga Schneider, Sandra Becker, Martin Weber, Manfred Becker, Roswitha Wirtz und Hermann Michels.Klar, dass beim Eisenacher Fest auch die Musik nicht zu kurz kam. Im Gegenteil. Zwei Tage lang erfreuten sich die Festbesucher am Spiel der acht befreundeten Musikvereine (ausführlicher Bericht folgt) .

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