Die Stechpalme ist sein Markenzeichen

Dass der Naturpark Südeifel in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, verdankt der Verein nicht zuletzt dem unermüdlichen Engagement des Gründungs- und Ehrenmitglieds Peter Göbel. Fast vier Jahrzehnte verwaltete der heute 85-jährige, pensionierte Forstoberamtsrat das Ernzener Revier - von all den anderen Tätigkeiten ganz zu schweigen.

 Mit der Natur setzt sich der pensionierte Forstoberamtsrat Peter Göbel auch gestalterich auseinander. Neben vielen Gemälden hängt in seinem Haus auch jenes hölzerne Werk, nach dessen Vorlage das Logo des Naturparks Südeifel entstand. TV-Foto: Uwe Hentschel

Mit der Natur setzt sich der pensionierte Forstoberamtsrat Peter Göbel auch gestalterich auseinander. Neben vielen Gemälden hängt in seinem Haus auch jenes hölzerne Werk, nach dessen Vorlage das Logo des Naturparks Südeifel entstand. TV-Foto: Uwe Hentschel

Echternachbrück. Das Wirken des Mannes, dessen Haus etwas versteckt zwischen Bäumen abseits der Straße ruht, ist allgegenwärtig. Nahezu kein Gegenstand, der zur Dekoration der Wohnräume, des Flurs oder des Treppenhauses beiträgt, wurde nicht von ihm geschaffen. Unzählige Gemälde hängen an den Wänden, dazwischen immer wieder kleine und große Holzskulpturen, ja sogar die Tür zum Wohnzimmer trägt die Handschrift des 85-Jährigen. Genau wie die Holztafel darüber. "Da musste ich unten ein Stück abschneiden, sonst hätte sie nicht dahin gepasst", sagt Peter Göbel und zeigt das gute Stück. Zu sehen ist darauf der Zweig einer Stechpalme mit ihren roten Früchten und der Schriftzug "Naturpark Südeifel". Nach diesem von Göbel in Holz geschnitzten Entwurf entstand das Logo des Naturparks, und noch heute ist der Ilexzweig das Markenzeichen jenes Vereins, an dessen Gründung der heutige Forstoberamtsrat im Ruhestand vor 50 Jahren maßgeblich beteiligt war.

Göbel erinnert sich noch genau an die Anfänge, die er - wie auch den weiteren Verlauf des Naturparks - in dicken Ordnern, einpackt in Klarsichtfolien, liebevoll dokumentiert hat. Jeden Zeitungsausschnitt hat er gesammelt, jedes Foto, jedes wichtige Schreiben und jede Urkunde. Und davon gibt es viele.

Denn der 1923 in Messerich geborene und heute in Echternacherbrück lebende, rastlose Ruheständler, der 1948 die Försterei in Ernzen übernahm, diese dann 39 Jahre lang verwaltete und in dieser Zeit fast 30 Jahre an der "Naturlehrhütte Teufelsschlucht" bastelte, hat sein ganzes Leben der Flora und Fauna gewidmet. 20 Jahre war das heutige Ehrenmitglied des Naturparks Südeifel Kreisnaturschutzbeauftragter, 20 Jahre Vorsitzender des Landespflegebeirats und zehn Jahre Haupt-Naturschutzwart des Eifelvereins.

Schulklassen haben ihn besucht, Studenten und deren Professoren sind gekommen, hochrangige Politiker wie Peter Altmeier, Klaus Töpfer oder Helmut Kohl waren da, ebenso wie Gäste aus Russland, Spanien, Bulgarien, Dänemark oder England. All diese Menschen hat der Mann, der mit seiner Frau in dem Haus abseits der Straße wohnt, bei sich gehabt. Doch wichtiger als Lob und Anerkennung ist für Peter Göbel der eigentliche Weg dorthin: "Ich spüre immer mehr, dass das Glück nicht nur im äußeren, bescheidenen Reichtum besteht, nicht in Erfolg und nicht in weltlichen Ehren, sondern in der Eintracht des Herzens nach getaner Arbeit." Und er muss es wissen.

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