Die Streitkräfte rücken ins Zentrum

Parallel zur Housing Initiative Rheinland-Pfalz (Hirp) läuft seit einigen Wochen auch ein Modernisierungsprogramm, bei dem innerhalb der Ortskerne neuer Wohnraum für US-Amerikaner geschaffen werden soll. Voraussetzung ist auch hier eine mehrjährige Vermietungsgarantie. Im Gegensatz zur Hirp liegt diese Verpflichtung allerdings auf der Seite des Vermieters.

Bitburg. Der Amerikaner braucht Platz. Vor allem dann, wenn er weit weg von seiner Heimat stationiert ist. Wie beispielsweise in der Eifel. Hier ist es schön, und das wissen auch die Amerikaner - allerdings nur diejenigen, die bereits hier im Einsatz sind. Alle anderen müssen noch überzeugt werden. Und womit ködert man einen jungen Menschen erst ins Militär und dann ins Ausland? Mit einer großen Wohnung.

Nicht zuletzt deshalb werden im Rahmen der Hirp bis zum übernächsten Jahr 271 neue Wohneinheiten rund um Spangdahlem gebaut. Damit wird neuer Wohnraum geschaffen, der in vielen Dörfern eigentlich schon vorhanden ist. Zum Beispiel in Form von leer stehenden Gebäuden in den Ortskernen. Damit diese Zentren nicht weiter ausbluten, während gleichzeitig in den Neubaugebieten genormte Hirp-Objekte entstehen, hat das Land dem Eifelkreis 500 000 Euro zur Verfügung gestellt, mit denen bis 2009 rund 25 Sanierungsmaßnahmen bezuschusst werden sollen. Dies gilt für jene Gemeinden, die ein Dorferneuerungskonzept verfolgen, und hierbei für die Gebäude, die spätestens 1935 gebaut wurden und jetzt so restauriert werden, dass einerseits der eifeltypische Charakter erhalten bleibt oder wieder hergestellt wird und andererseits den Anforderungen des amerikanischen Wohnungsamtes Rechnung getragen wird. Und die liegen bei mindestens 120 Quadratmetern Wohnfläche.

"Das Programm kann auch für Objekte in Anspruch genommen werden, die bereits über das Dorferneuerungsprogramm gefördert wurden", erklärt Heike Frankiewitsch von der Eifelkreisverwaltung. Diese würden dann miteinander verrechnet und bei 30-prozentiger Förderung der Baukosten insgesamt mit bis zu 20 452 Euro bezuschusst.

Einziger Haken bei der Sache ist die Miete. Denn während bei der Hirp für einen Zeitraum von 15 Jahren zunächst von der US-Regierung und dann vom Land Rheinland-Pfalz Mieteeinnahmen garantiert werden, selbst dann, wenn die Air Base Spangdahlem zwischenzeitlich längst aufgelöst wurde, liegt bei dem Dorfkern-Programm die Mietverpflichtung auf der Seite der Hausbesitzer. Das heißt, der Eigentümer muss garantieren, dass das renovierte Objekt über einen Zeitraum von zehn Jahren an US-Amerikaner vermietet wird.

Dass die Einhaltung dieser Verpflichtung unter Umständen problematisch werden kann, weiß auch die Kreisverwaltung und verweist deshalb auf ein Schreiben des Innenministers Karl-Peter Bruch, in dem es heißt: "Sollten sich nachgewiesener maßen im weiteren Verlauf die äußeren Randbedingungen derart verändern, dass eine Vermietung der Wohneinheiten ausschließlich an Angehörige der US-Streitkräfte unmöglich wäre, biete ich an, dieses Thema zu gegebenem Zeitpunkt erneut mit Ihnen zu diskutieren. Ich bin zuversichtlich, dann eine einvernehmliche Lösung zu finden."

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