Die "Tafel" hat ein Zuhause

BITBURG. Die Suche nach einem Standort hat ein Ende. Das Hilfsprojekt "Tafel" wird in einem Laden in der Bitburger Schakengasse untergebracht. Die Umbauarbeiten sollen in den kommenden Wochen beginnen.

An der Spendenbereitschaft für das Hilfsprojekt "Tafel" hat es bisher nicht gelegen, dass die Ausgabe von Lebensmitteln noch nicht ihren Betrieb aufgenommen hat. Mehr als 200 Mitglieder haben bis dato mehr als 10 000 Euro gespendet. Es war vielmehr der fehlende Raum, der den Organisatoren von Caritas und Förderverein Kopfzerbrechen bereitete. Damit ist nun Schluss. Eine Unterkunft für die "Tafel" ist gefunden, der entsprechende Mietvertrag unterschrieben. Unterkommen wird die Lebensmittelausgabe im Ladengeschäft von August Wagener in der Schakengasse 10. Wagener betreibt dort derzeit noch ein Geschäft für Gardinen, Polsterei und Raumausstattung. "Spätestens zum 1. Oktober werde ich mein Geschäft schließen", sagt der 65-Jährige dem TV. Die Anfänge des Betriebs reichen zurück bis ins Jahr 1910. Durch die Berichterstattung im Trierischen Volksfreund war er auf die Raumnöte des Hilfsprojekts "Tafel" aufmerksam geworden. Er setzte sich deshalb mit den Verantwortlichen in Verbindung. Mit ein Grund für sein Angebot sei gewesen, dass er aufgrund der kurzen Öffnungszeiten ruhige Mieter bekomme, die auf Dauer die Räume nutzen wollen, sagt Wagener. Die Büro-Einrichtung nebst Regalen stellt Wagener deshalb gleich mit zur Verfügung. Die neuen Mieter sind vom Raum und von der günstigen Miete für das rund 150 Quadratmeter große Objekt samt rund 40 Quadratmeter großen Kellerräumen begeistert. "Genau solch einen Laden haben wir gesucht", sagt Joachim Streit, Vorsitzender des Fördervereins: Zentral in der Innenstadt gelegen und doch nicht all zu sehr auf dem Präsentierteller. Dies sieht auch Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath so. Seine Organisation übernimmt die Trägerschaft für das Sozialprojekt. Dabei werden nicht mehr verkaufsfähige, jedoch noch einwandfreie Lebensmittel für einen symbolischen Preis an Bedürftige verkauft. Von bis zu 150 Nutzern aus der Region Bitburg ist die Rede. Die Caritas übernimmt auch die Schulung der ehrenamtlichen Helfer, die die Lebensmittelausgabe erst möglich machen werden. Sobald nun noch einige technische Details geklärt worden sind, können die Umbauarbeiten losgehen. Die Umbaukosten werden allein schon dadurch verringert, dass Ladenbesitzer Wagener einen Zuschuss geben will. Auch für Schreiner- oder Fliesenarbeiten haben sich Handwerker gefunden, die sich kostenlos in den Dienst der guten Sache stellen. Finanzbedarf sinkt drastisch

Für Joachim Streit steht aufgrund der derzeitigen Entwicklung und den zugesagten Sachspenden (unter anderem Regale und Kühltruhen) fest, dass sich der ursprüngliche Finanzbedarf in Höhe von rund 80 000 Euro drastisch reduzieren wird. Einen genauen Termin für die erste Lebensmittelausgabe an bedürftige Menschen wollen die Verantwortlichen von Förderverein und Caritas derzeit noch nicht nennen. Sie rechnen jedoch damit, dass die "Tafel" vor Weihnachten ihren Betrieb aufnehmen wird. Ob bis dahin auch ein Kühlfahrzeug zur Abholung von Lebensmitteln angeschafft sein wird, ist weiterhin unklar. Bis zu 40 000 Euro soll das Auto kosten. Vorsitzender Streit favorisiert derzeit einen rabattierten Ankauf über die Bundesvereinigung "Tafel". Im Gespräch ist aber auch, dass einige Autohändler in der Autostadt Bitburg den kostengünstigen Erwerb des Spezialfahrzeugs ermöglichen. Spendenkonto Bitburger "Tafel": Raiffeisenbank östliche Südeifel, Bankleitzahl 586 626 53, Kontonummer 119 909.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort