Die Zeit drängt: 100 Rettungskräfte schaffen Platz für bis zu 150 weiteren Flüchtlingen bei Großeinsatz auf Flugplatz

Bitburg · Einheiten der schnellen Einsatztruppe (SEG) und des Technischen Hilfswerks (THW) haben in der Nacht zum Sonntag weitere Zelte für die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Bitburger Flugplatz aufgebaut. Heute werden bis zu 150 Menschen aus der Trierer Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) dort ankommen.

Die Zeit drängt: 100 Rettungskräfte schaffen Platz für bis zu 150 weiteren Flüchtlingen bei Großeinsatz auf Flugplatz
Foto: Markus Angel
Die Zeit drängt: 100 Rettungskräfte schaffen Platz für bis zu 150 weiteren Flüchtlingen bei Großeinsatz auf Flugplatz
Foto: Foto: DRK Bitburg
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Riesige Rot-Kreuz-Lastwagen und etliche Einsatzfahrzeuge vom Technischen Hilfswerk und dem Malteser Hilfsdienst stehen dicht an dicht auf dem Parkplatz des Hela-Markts. Dort sammelt sich am Samstagabend ein Großaufgebot an Rettungskräften. Sie besprechen sich und fahren in Kolonnen Richtung Flugplatz. Hintergrund des Sondereinsatzes ist, wie sich später herausstellt, der wachsende Zustrom an Flüchtlingen.

Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, dem Kosovo, sie riskieren ihr Leben, um aus den Kriegs- und Krisengebieten der Welt zu fliehen - und sie sind längst vor unserer Haustür angekommen. Die Trierer Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) ist überfüllt - von Freitag auf Samstag stehen abermals 200 Menschen dort und suchen Zuflucht. Doch es gibt keinen Platz mehr.

"Samstagnachmittag erreichte uns das Hilfegesuch aus Trier", sagt Rainer Hoffmann, Leiter des Kreisverbands Bitburg-Prüm des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das bereits jetzt rund 350 Flüchtlinge in dem Zeltlager auf dem Bitburger Flugplatz betreut. Die Zeit drängt. Schnell muss für die neuen Flüchtlinge ein Notquartier entstehen. "Wir sind bemüht, allen die kommen, ein Bett zu geben", sagt Eveline Dziendziol, Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier. Deshalb habe man in Bitburg Unterstützung erbeten.

Hilferuf aus Trier

Beim DRK laufen die Fäden zusammen. "Wir haben alle Helfer aus den Ortsvereinen sowie den Schwesterverbänden in den Landkreisen Vulkaneifel und Bernkastel-Wittlich zusammengetrommelt", sagt DRK-Chef Hoffmann. Auch THW und Malteser Hilfsdienst sind zur Stelle. Mehr als 100 Ehrenamtliche stehen am frühen Abend bereit, um zwölf zusätzliche Zelte für die Flüchtlinge auf dem Flugplatz aufzubauen.

Sie sammeln sich dann gegen 20 Uhr auf dem Parkplatz am Hela-Markt, ein Bereitsstellungsplatz für Großeinsätze dieser Art. Von dort geht es los Richtung Flugplatz. Erst mitten in der Nacht, um 2.30 Uhr, können die Helfer nach Hause. Die neuen Zelte, in denen bis zu 150 Menschen unterkommen können, stehen.

Für den TV-Reporter, der den nächtlichen Einsatz begleitet, ist am Eingang zu dem Gelände Schluss. Der Zutritt wird ihm von den Sicherheitskräften verwehrt. Auch heute, als nach Auskunft von ADD-Sprecherin Dziendziol die Flüchtlinge nach Bitburg gebracht werden, darf keine Presse auf das Gelände: "Da ist jetzt richtig was zu tun, wir bitten um Verständnis." Um zusätzlich Platz zu schaffen, werden auch in Kusel in der Pfalz Notunterkünfte aufgebaut. Wie viele Menschen dort ein Quartier bekommen, konnte die ADD nicht sagen. Unterdessen will auch das Kloster Himmerod bei Großlittgen (Landkreis Bernkastel-Wittlich) in den kommenden Wochen zwei Flüchtlingsfamilien aufnehmen.

In Bitburg wird die Zahl der Menschen, die in der Zeltstadt auf dem Flugplatz ein Notquartier haben, von rund 350 auf dann rund 500 steigen. Das ist auch eine Herausforderung für das DRK. Hoffmann ist vom Engagement der Ehrenamtlichen beeindruckt: "Die ganze Art und Weise, wie der Sondereinsatz Samstagnacht gelaufen ist, zeigt mir, dass wir auch in solchen Notlagen absolut handlungsfähig sind."

Dazu, wie es perspektivisch weitergeht in Bitburg, wo eine feste Afa-Außenstelle in Wohnblocks des Hoteliers Willi Burelbach im Gespräch ist (TV vom Samstag), will sich die ADD auch gestern nicht äußern. Nach TV-Informationen soll dort ein Auffanglager für rund 500 Flüchtlinge entstehen. "Wenn wir mit Informationen an die Öffentlichkeit gehen, sollte das Hand und Fuß haben", erklärt ADD-Sprecherin Dziendziol die Verschwiegenheit. Noch müssten rechtliche Rahmenbedingungen geklärt und Verträge unterzeichnet werden. Auch eine Zahl, wie viele Menschen es denn sein werden, will sie nicht nennen: "Was heute aktuell ist, kann morgen schon obsolet sein."

Erst am Dienstag, 8. September, 19 Uhr, will die ADD die Bürger im Haus Beda über ihre Afa-Pläne in Bitburg informieren.

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