"Die Zukunft heißt Qualität"

Nun ist es offiziell. Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit (FWG) möchte Landrat im Eifelkreis Bitburg-Prüm werden. Damit ist er der erste Kandidat im Rennen um die Nachfolge von Roger Graef (CDU).

Bitburg-Prüm. "Die Bürgerinnen und Bürger des Eifelkreises haben zum ersten Mal die Chance, einen unabhängigen und freien Landrat zu wählen." Mit diesen Worten und zu einem überraschend frühen Zeitpunkt hat Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit am Freitag seine Kandidatur zum Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm bekannt gegeben. Damit ist der 43-Jährige der erste Bewerber um den im kommenden Jahr freiwerdenden Posten des Kreis chefs. Die Wahl wird exakt heute in einem Jahr, am 7. Juni 2009, stattfinden.Mit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe seiner Bewerbung wolle er den Menschen eine ehrliche Antwort auf die immer wieder aufflackernde Frage geben, ob er denn nun kandidiere oder nicht, sagte Streit. "Es geht hier nicht um Taktik, sondern um Ehrlichkeit." Und die wolle er von Beginn an zeigen. Inzwischen sei er im zwölften Jahr Bürgermeister der Stadt Bitburg. Die Arbeit bereite ihm sehr viel Freude. Gleichwohl wolle er sich einer neuen Herausforderung stellen. Streit: "Ich möchte für die Region zukunftsfähige Strukturen schaffen. Das kann ich am besten als Landrat des Eifelkreises."Für seinen Wahlkampf hat Joachim Streit einen "Geschäftsplan Eifel" aufgestellt. Der beinhaltet die Themen, die künftig verstärkt zur Geltung kommen sollen. Ganz oben auf der Agenda stehen die Bereiche Bildung, Familie und Landwirtschaft. Mit all dem verknüpfen möchte Streit die Themen Gewerbe und Arbeit, Gemeinden, Umwelt, Tourismus und Vereine/Hilfsorganisationen. "Die Zukunft heißt Qualität", betonte Joachim Streit mit Blick auf die Handlungsfelder, die es zu beackern gelte. In dem Kontext lobte er die Arbeit von Landrat Roger Graef hinsichtlich der Zukunftsinitiative Eifel. "Roger Graef hat da Pflöcke eingeschlagen, die sehr lange Bestand haben werden. Das will ich fortsetzen", sagte der Kandidat. Denn: "Ich bin in der Eifel aufgewachsen, lebe hier und möchte auch hier bleiben." Daher sei es auch wichtig, qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, "damit die Kinder später ebenfalls hier leben möchten". Auf den Hinweis der SPD-Kreisvorsitzenden Monika Fink, nach deren Worten die Genossen Streit wegen dessen positiver Haltung hinsichtlich des Flugplatzes nicht unterstützen würden, reagierte Streit politisch: "Die Bürgerinnen und Bürger des Eifelkreises haben die größte Auswahl, wenn alle Gruppierungen Bewerber ins Rennen schicken." Meinung Apparat gegen Strategie Besser kann man es kaum inszenieren. Exakt ein Jahr, bevor die Bürger des Eifelkreises ihren neuen Landrat wählen, gibt Joachim Streit seine Kandidatur bekannt. Dies mag Zufall sein, und im Endeffekt ohnehin Nebensache. Aber: Die erste wahltaktische Duftmarke hat Streit gesetzt, indem er der CDU mit seiner Bewerbung zuvorkommt. Die Union wird nämlich erst Mitte Juni ihren Bewerber nominieren und wollte eigentliche die erste Partei sein, die mit ihrem Kandidaten selbstbewusst vors Wählervolk tritt. Nun wird es interessant, wie die Union taktisch auf Streits Bewerbung reagiert. Dabei weiß man, dass dem CDU-Bewerber ein riesiger Partei-Apparat zur Verfügung steht; eine Stütze, die Joachim Streits FWG nicht ansatzweise bieten kann. Dafür ist Streit ein erstklassiger Stratege, wie man besonders im Lager der CDU weiß! m.reuter@volksfreund.de

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