Die letzte Geduldsprobe

NIEDERPRÜM. Noch einmal wird die Geduld der Anwohner, Geschäftsleute und Autofahrer in der St. Vither Straße auf die Probe gestellt: Derzeit laufen die Arbeiten am letzten Ausbau-Teilstück der Niederprümer Ortsdurchfahrt.

Der Stau ist zurück in Niederprüm. Auf Grund der Arbeiten am letzten Ausbau-Teilstück der St. Vither Straße regelt eine Ampel am Ortsausgang in Richtung Pronsfeld den Verkehr. Ergebnis: Lange Wartezeiten, Probleme für Anwohner und Geschäftsleute. "Natürlich ist das noch mal ein Rückschlag", sagt Jürgen Müller vom Baumarkt und Landmaschinenhandel in der St. Vither Straße. "Die lange Ampel - das hätte ein bisschen besser geregelt werden müssen." Gerade die Niederprümer Geschäftsleute haben eine Dauer-Durststrecke hinter sich: "15 Monate durchhalten zu müssen, das ist nicht leicht. Wir haben Schaden genug", sagt Müller. Rund 30 bis 40 Prozent weniger Kundschaft verzeichnen einige - da wartet man sehnlichst auf bessere Zeiten. Besonders ärgerlich: Manche Autofahrer, berichtet Müller, würden noch nicht einmal eine Lücke frei geben, um die Kunden auf seinen Parkplatz durchzulassen. Kanalarbeiten, Leitungen, eine neue Teerdecke: Keine vier Wochen mehr, dann ist der Stress vorbei - so lautet das Versprechen von offizieller Stelle: "Die ganze Maßnahme soll Mitte bis Ende April abgeschlossen sein", sagt Josef Arens, Abteilungsleiter Straßenbau beim Landesbetrieb Straßen und Verkehr in Gerolstein. Die Ampel werde vermutlich schon etwas früher wieder verschwinden. "Wenn ich mir das Loch anschaue, das die da gegraben haben, dann sind die noch mindestens einen Monat hier beschäftigt", schätzt Hans-Peter Fuchs, Geschäftsführer des Rewe-Markts, und hofft, dass es etwas schneller gehen wird. Bis zum Beginn der Arbeiten habe sich das Geschäft zaghaft zu erholen begonnen. "Die Tendenz war leicht steigend. Aber mit der Ampel war das wieder platt. Der Kunde, der in der Schlange steht, braucht ja zehn Minuten länger, bis er bei uns ist. Das machen die Leute nicht mit, und das spricht sich herum." "Ich habe auch schon dort unten im Stau gestanden", berichtet Stadtbürgermeister Hansgerd Haas. "Aber ohne Ampel geht es eben nicht. Und wenn sie die kurz schalten, können die Leute da nicht arbeiten. Vor allem während der Rush-Hour ist es besonders schlimm. Wenn einige wenigstens so vernünftig wären, dann über die ,Held' zu fahren, wäre uns schon viel geholfen", appelliert er an die Pendler.Stadt drängt zur Eile

Immerhin: Die Stadt hat bereits zur Eile gedrängt, und die Straßenbauer der Firma Weiland gäben sich alle Mühe, so schnell wie möglich fertig zu werden. "Ich kann es nicht anders sagen: Die arbeiten gut", sagt der Bürgermeister. "Aber die Einschränkung ist natürlich da." Hans-Peter Fuchs nutzt indessen das TV -Gespräch, um ein weiteres Problem aus der Welt zu schaffen: Die Auflösung der Rewe-Buchstelle zum 30. Juni (der TV berichtete) bedeute nicht, dass der Niederprümer Markt gefährdet sei: "Das sind zwei Abteilungen, die von einander unabhängig arbeiten." Die Buchstelle sei zudem nicht nur für Niederprüm, sondern für viele andere Märkte im Land tätig. Der Konzern stelle aber sein Warenwirtschafts-System um, künftig laufe alles über den elektronischen Weg. Fuchs: "Aber jeder meint jetzt, wir würden zu machen. Es geht ausschließlich um die Buchstelle, wir werden hier auch weiterhin unsere Kunden begrüßen." Das wäre also geklärt. Und auch die Bauarbeiten sehen die betroffenen Geschäftsleute unterm Strich positiv. Fuchs: "Ja sicher wird das eine schöne Sache. Wenn ich das fertige Stück sehe - das ist wunderbar. Und vor allem denke ich, dass wir dann die nächsten 15 Jahre hier keinen Bagger mehr sehen werden."

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