Die nächste Grenze ist überwunden

ST. VITH. (fpl) Die Tourismus-Vermarktung der Region hat eine weitere Grenze überschritten: Am Mittwoch wurde im St. Vither Rathaus das deutsch-belgische "Eifel-Ardennen Marketing" vertraglich festgeschrieben.

Lange geplant war der Zusammenschluss, seit Mittwoch ist er unter Dach: Im St. Vither Rathaus gründeten die Vertreter Belgiens und Deutschlands das "Eifel-Ardennen Marketing", kurz EAM.Trotz langer Vorbereitung war es letztlich noch eine knappe Angelegenheit: "Der Gründungsvertrag ist, ehrlich gesagt, heute erst fertiggestellt worden", bekannte Manfred Dahmen vom Verkehrsamt der Ostkantone.Gesellschaft mit Sitz in Prüm

"Das ist ein großer Tag für die gesamte Eifel-Ardennen-Region", freute sich Bernd Gentges, Minister für Tourismus bei der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, in seiner neuen Funktion als frisch gewählter Präsident des EAM. "Wir geben Ihnen heute ein Instrument an die Hand - und die Verantwortung dafür, dass sich der Raum Eifel-Ardennen international durchsetzen soll."Denn, so der Minister weiter: "Dem Gast reicht das landschaftliche Angebot allein nicht mehr aus." Auch Gastfreundschaft allein sei nicht genug. Stattdessen "müssen wir ein großes Gesamtpaket schnüren". Die Einrichtung, in der dieses Paket geschnürt werden soll, ist eine so genannte Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV) auf Basis des Interreg-III-Projekts und hat ihren Sitz im Prümer Konvikt. Mitglieder sind das Verkehrsamt der belgischen Ostkantone, der Fremdenverkehrsverband der Provinz Lüttich, die Eifel-Touristikagentur Nordrhein-Westfalen und die Eifel Tourismus Gesellschaft (ET). Geschäftsführer ist Klaus Schäfer, der in Prüm bereits die ET leitet. Zum 1. EAM-Vorsitzenden bestimmten die Gesellschafter Manfred Dahmen. Die Präsidentschaft soll jährlich wechseln.Der Finanzierungsplan sieht für drei Jahre Ausgaben von rund 870 000 Euro vor, eine Hälfte davon kommt aus der Interreg-Förderung, die zweite wird aus nationalen und regionalen Mitteln bestritten."Wir haben 1000 interessante Orte in der Region", sagte der Gastgeber, St. Viths Bürgermeister Christian Krings. Diese könnten jetzt professionell vermarktet werden. Wie das aussehen soll, erklärte anschließend Manfred Dahmen:Broschüren, Prospekte, gemeinsame Messepräsenz und viele weitere Maßnahmen, die sich zum Teil bereits in der Umsetzung befänden und in die vor allem auch die privaten Touristik-Akteure einbezogen werden sollen. Inhaltliche Schwerpunkte: Wandern, Wasser und Kultur-Ereignisse. Außerdem will man die Touristen in Belgien und Deutschland stärker dazu bewegen, über die Grenze ins Nachbarland zu gehen. Zu den "Trümpfen" der Eifel-Ardennen-Region zählte Dahmen unter anderem die beiden Formel-1-Rennstrecken am Nürburgring und in Spa-Francorchamps sowie den künftigen Nationalpark Eifel. Es sei genau diese Infrastruktur, sagte Klaus Schäfer, "die wir noch stärker in Wert setzen müssen". Fazit: Die Aufbruchstimmung in der Tourismus-Vermarktung der Region hat neuen Schwung erhalten. Gentges: "Ich bin sicher, dass diesen Anstößen noch viele folgen werden."

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