Digitale Alphabetisierung

BITBURG. (r.g.) Bald werden es 32 Ortsgemeinden sein, die mit Hilfe des Kreises Internet-Pools eingerichtet haben. Nun startet der Kreis eine Weiterbildungs-Initiative. Dozenten der Volkshochschulen Prüm und Bitburg sowie des DRK-Bildungswerkes sollen Neulingen beim Einstieg ins Internet helfen.

"Digitale Alphabetisierung unserer Bürgerinnen und Bürger", nennt Landrat Roger Graef das, was der Kreis Bitburg-Prüm nun zusammen mit verschiedenen Bildungsträgern und der Unterstützung der Kreissparkasse und der Genossenschaftsbanken auf den Weg gebracht hat. "Internet für Einsteiger" und Grundkurse in der Seitenbeschreibungssprache HTML sollen künftig in zwölf von bald 32 Internet-Pools in den Ortsgemeinden des Kreises angeboten werden. Damit sollen den Bürgern bei ersten Schritten in die digitale Welt nicht nur lange Anfahrtswege erspart werden, zugleich wird damit auch eine sinnvolle Erweiterung des Angebots in den örtlichen Internet-Einrichtungen angestrebt. Mit der Ausstattung von Ortsgemeinden mit Internet fähigen Computern hatte der Kreis 2001 im Rahmen des Projektes "Unser Dorf geht online" begonnen. Seitdem sind bislang 30 Gemeinden mit bis zu vier PCs sowie Druckern ausgerüstet worden. Unter Betreuung sollen sowohl Jugendliche als auch Erwachsene, die dazu zuhause nicht die Möglichkeit haben, das Internet kennen lernen und nutzen können. Die Nutzung sei überwiegend gut, sagt Projektbetreuer Michael Theis von der Kreisverwaltung. Zwar sei das Projekt in einigen Gemeinden wieder aufgegeben worden, davon wiederum hätten aber andere interessierte Orte profitiert. An einigen Orten werde die Anzahl der Rechner sogar aufgestockt. Allerdings stellte der Landrat auch fest, dass kaum mehr weitere Gemeinden Interesse an dem Projekt gezeigt hatten, und das, obwohl der Kreistag zusätzliche Mittel dafür in Aussicht gestellt hatte. "Wir haben das Angebot gemacht. Bei denjenigen, die es jetzt nicht nutzen, müssen wir davon ausgehen, dass es in diesen Gemeinden genügend Internetzugänge in Privathaushalten bereits gibt", sagte Graef und fügte hinzu, "woran ich allerdings Zweifel habe". Mit den Kursen, die nun in insgesamt zwölf Orten für drei Jahre jeweils zwei Mal in zwölf Monaten angeboten werden, soll die Attraktivität vorhandener Internet-Einrichtungen erhöht werden. Theis: "Wir waren uns von Anfang an bewusst, dass die Ausstattung mit Hardware alleine nicht anzieht. Deshalb waren Schulungsangebote von vornherein vorgesehen." Umgesetzt werden diese nun mit Hilfe örtlicher Bildungsträger, nämlich den Volkshochschulen Bitburg und Prüm sowie dem DRK-Bildungswerk, die sich den Kreis nach Verbandsgemeinden aufteilen. Die Kursgebühr wird vom Kreis subventioniert und beläuft sich daher auf 15 Euro für Einsteigerkurse und 10 Euro für die HTML-Kurse. Möglich sind diese geringeren Kurskosten laut Roger Graef dank der Unterstützung der Sponsoren: die Kreissparkasse Bitburg-Prüm (KSK) und die Genossenschaftsbanken im Kreis. Laut Ingolf Bermes, Vorstandschef der KSK, hätten die Banken selbst ein ureigenes Interesse an fundierten Internetkenntnissen, denn in der Bankenlandschaft habe durch das Internet ein grundlegender Wandel stattgefunden. Und im Kreis liege die Nutzung von Online-Banking sogar noch über dem Bundesschnitt.

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