Von High Heels und viel Schotter - Bauausschuss spricht über Dorfgemeinschaftshaus in Bitburg-Stahl

Bitburg-Stahl · Der Bauausschuss hat zur Gestaltung der Außenanlage rund um das Dorfgemeinschaftshaus in Bitburg-Stahl fundamentale Fragen diskutiert. Eine davon lautet: Kann Frau mit Stöckelschuhen über Splitt laufen?

Von High Heels und viel Schotter - Bauausschuss spricht über Dorfgemeinschaftshaus in Bitburg-Stahl
Foto: Grafik Stadtverwaltung Bitburg

Das Stahler Dorfgemeinschaftshaus ist nach Jahren des Planens und Umplanens inzwischen fast fertig umgebaut und kostet nun knapp eine Million statt der angepeilten 700.000 Euro. Doch der An- und Umbau wird nicht nur deutlich teurer, sondern trifft darüber hinaus auch nicht den Geschmack aller Einwohner des Stadtteils (der TV berichtete).

Aber vielleicht lassen sich die Kritiker ja mit einer attraktiv gestalteten Außenanlage besänftigen? Um die ging es am Mittwochabend auf der Sitzung des Bitburger Bauausschusses, der einen Beschluss in dieser Sache jedoch auf Wunsch des Ortsbeirates verschoben hat. Wohl um einen weiteren Fauxpas bei dem unglücklichen Projekt zu vermeiden, will der Ortsbeirat die Pläne für die Außenanlage am Montag, 20. Februar, nochmals diskutieren, bevor sie dem Stadtrat am Dienstag, 21. Februar, zum Beschluss vorgelegt werden sollen.

Die Mitglieder des Bauausschusses ließen es sich trotzdem nicht nehmen, die Pläne genauer unter die Lupe zu nehmen und munter zu diskutieren. Bauhofleiter Ralf Mayeres präsentierte dem Ausschuss erste Skizzen dazu, wie es rundherum aussehen soll. Was viele Stahler freuen wird: "Die Fuge wird mit einem Grünbeet bepflanzt."
Denn das Nebengebäude klatscht sehr nah am Neubau. Die beiden Gebäudeteile stehen so dicht beieinander, dass dazwischen nur ein schmaler, dunkler Gang bleibt. Der auch so geplant war, an dem aber nun kaum jemand Gefallen findet. "Der Eingangsbereich bekommt mit den Beeten aber einen schönen Rahmen", sagte Mayeres. Hinter dem Anbau entsteht ein kleiner Festplatz von 112 Quadratmetern Größe, der sich für einen Sektempfang oder den Aufbau eines kleinen Festzeltes eignen soll. Säuleneichen sollen den Platz, der über eine Zufahrt vom Neuenweg zu erreichen sein soll, säumen und einen gewissen Sichtschutz bieten.

Doch der für den Platz vorgesehene Schotterbelag ließ einige Ausschussmitglieder aufhorchen. Wohl vor dem Hintergrund, dass kürzlich noch zur Diskussion stand, ob die Tischtennisspieler des Stahler SC das Dorfgemeinschaftshaus überhaupt weiter nutzen dürfen, da die Sportler den Parkettboden beschädigen könnten. Die Tischtennisspieler dürfen zwar bleiben, das ist mittlerweile beschlossene Sache.
Doch nun fürchten einige Bauausschussmitglieder, dass die künftigen Besucher des Dorfgemeinschaftshauses den Schotter von außen unter ihren Schuhen ins Gebäude transportieren könnten und der Parkettboden auf diese Art und Weise Schaden nehmen könnte.

Außerdem stand plötzlich die Frage im Raum, ob Frauen mit High Heels diesen Schotterplatz überhaupt begehen können, oder sie dieser Bodenbelag zu Fall bringt? Ralf Mayeres: "Die Korngröße des Splitts wird so gewählt, dass er sich kaum unter dem Profil von Schuhen festsetzt. " Der Schotterplatz werde außerdem so fest wie ein Tennisplatz, "da eiert man nicht drauf."

Wenn der Stadtrat vor und hinter dem Gebäudekomplex statt Splitt lieber Pflastersteine sehen will, sei mit Mehrkosten in Höhe von 10.000 Euro zu rechnen. "Wenn Sie mehr möchten, dann beschließen Sie das", sagte Bürgermeister Joachim Kandels, "aber klar ist, dass wir nicht alles machen können." Deshalb habe er für die Planung der Außenanlage ein Budget von 85?000 Euro empfohlen, wie es mit dem Haushaltsplan 2017 beschlossen wurde. Allerdings könne die Stadt mit einem Landeszuschuss von 40.000 Euro rechnen.

Der Um- und Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Stahl soll in einigen Wochen enden, sodass mit den Arbeiten an der Außenanlage begonnen werden kann. Wobei sich dem Bauausschuss zu guter Letzt die Frage stellte, ob die Kostenschätzung von 85.000 Euro in diesem Fall realistisch sei, oder wieder mit einer Kostenexplosion wie bei der Kalkulation zum Um- und Anbau zu rechnen sei. Mayeres: "Die Preise sind realistisch!"

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