Der älteste Verein in Jünkerath ist die Schützengesellschaft von 1889. Herausragendes Ereignis im Vereinsjahr ist das dreitägige Schützenfest mit dem nach altem Brauch überlieferten Königschießen. 125 Jahre war das Königsschießen eine Männerdomäne. Bis im vergangenen Jahr, als erstmals eine Frau das bessere Auge hatte und den gefiederten Holzvogel von der Stange holte. Und auch 2004 gewann eine Frau: Marktleiterin Dorothea Schäfer aus Jünkerath-Glaadt. Etwa 25 Schützen stellten sich der Konkurrenz. Gestartet wurde in alphabetischer Reihenfolge mit je einem Schuss aus dem Kleinkaliber-Gewehr. Der Wettbewerb begann immer wieder von vorne, bis der 128. Schuss fiel. Mit ruhiger Hand und sicherem Auge gab Dorothea Schäfer dem schon stark angeschossenen Opfer den "Gnadenschuss" und ließ den bunten Holzvogel zu Boden stürzen. Der Beifall war groß - die neue Jünkerather Schützenkönigin hatte das Rennen gemacht. Die 42-Jährige ist seit 1997 Mitglied in der Jünkerather Schützengesellschaft. Bisher dominierte eher der Karneval in der Familie der geselligen Schäfers. "Nachdem mein Ehemann Clemens vor zwei Jahren Karnevalsprinz in Jünkerath war, gibt es jetzt bei uns zu Hause sogar eine Königin", freute sich die siegreiche Schützin. Das Zeichen ihrer äußeren Würde ist die mit zahlreichen Münzen und Medaillen verzierte Schützenkette - ein wertvolles Stück, das aus der Gründerzeit der Schützengesellschaft stammt. Derweil ist die Zeit von Schützenkönigin Gaby Bauschen abgelaufen. Zur feierlichen Kettenübergabe präsentierten sich unter dem Kommando von Schützen-Major Hermann Göbel die Vereinsmitglieder in ihren farbenprächtigen, mit Orden und Ehrenzeichen geschmückten Uniformen vor dem Schützenhaus. Unter den Klängen des Jünkerather Musikvereins wurde die feierliche Zeremonie von Johannes Pitzen, Präsident der Schützengesellschaft Jünkerath, vollzogen. Pitzen ehrte auch den zwölf Jahre alten, neuen Jugendschützenkönig Jannick Maumene und etliche weitere Vereinsmitglieder.