Dort oben, wo die Männer tanzen

92 Menschen leben derzeit in Altscheid. 51 davon haben sich vor dem Gemeindehaus versammelt, um im Rahmen der TV-Dorffoto-Aktion einen Augenblick für die Ewigkeit festzuhalten.

 51 Altscheider Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an der TV-Dorffoto-Aktion. TV-Foto: Klaus Kimmling

51 Altscheider Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an der TV-Dorffoto-Aktion. TV-Foto: Klaus Kimmling

Altscheid. Wer Altscheid besucht, wird dafür sofort belohnt. Und zwar mit einer fantastischen Aussicht. "Bei gutem Wetter ist sogar die Air Base in Spangdahlem zu erkennnen", sagt Willi Metz, ehemaliger Ortsbürgermeister der kleinen Gemeinde und darüber hinaus ältestes Mitglied der "Original Altscheider Lehmkaultrappler". Die Lehmkaultrappler sind eine Männertanzgruppe, gestandene Eifler, die in bayrischer Lederkluft auftreten.

Eine wahrlich kernige Kombination, die weit über die Grenzen Altscheids bekannt ist. "Wir hatten auch schon Auftritte in Belgien und in Bayern", sagt Adolf Lehnertz, der seit einigen Jahren der Nachfolger von Metz im Amt des Bürgermeisters ist und ebenfalls den Altscheider Lehmkaultrapplern angehört. Peter Noesges hingegen ist keiner der tanzenden Männer. Mit 81 Jahren ist er der älteste Bewohner, der an diesem Tag zur TV-Dorffoto-Aktion in Altscheid erschienen ist.

Und Mathis Michels ist der jüngste. Er ist 17 Monate alt und kann sich von daher noch nicht festlegen, ob er den Altscheider Lehmkaultrapplern irgendwann beitreten will. Die beiden Mitarbeiter des Trierischen Volksfreunds mustert er kurz und schmiegt sich dann wieder an Papas Brust. Dass auch er gleich mit all den anderen fotografiert und schon bald eingerahmt im Dorfgemeinschaftshaus an der Wand hängen wird, weiß er noch nicht.

Das Dorfgemeinschaftshaus ist im Übrigen das ehemalige Pfarrhaus der noch immer eigenständigen Pfarrei, das vor 20 Jahren mit viel Aufwand und hoher Eigenleistung bis auf die Grundmauern saniert wurde. Unmittelbar neben dem Gemeindehaus liegt der Spielplatz. Auch er wurde vor zwei Jahren von der engagierten Dorfbevölkerung erneuert.

Und dass dieser Spielplatz eine lohnende Investition in die Zukunft ist, belegt die Dorfentwicklung nachdrücklich. Denn seit einigen Jahren sei die Einwohnerzahl wieder steigend, sagt Lehnertz, und zu den neuen Altscheidern zählten vor allem Kinder.

Doch nicht nur Kinder tragen dazu bei, dass die Bevölkerung wächst, sondern auch Menschen aus dem Nachbarland. So ist seit 1991 die Jagd der Gemeinde an einen Jäger aus den Niederlanden verpachtet. Und mittlerweile sind in Altscheid schon vier niederländische Familien gemeldet, wie der Bürgermeister erklärt. Begeistern dürfte sie vor allem die bereits eingangs erwähnte fantastische Aussicht. So etwas gibt es in den Niederlanden sicherlich nicht. Und auch in der Eifel längst nicht überall.

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