"Drama" um die Hallenuhr geht weiter

NEUERBURG. (red) Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg beschäftigt sich in seiner heutigen Sitzung unter anderem mit der Spielzeitanlage in der Sporthalle Neuerburg. Nach Ansicht der CDU-Fraktion verschleppt die Verwaltung die Erneuerung, was die Verwaltung wiederum bestreitet.

Immer wieder taucht die Spielzeitanlage der Neuerburger Sporthalle auf den Tagesordnungen von Ausschuss- und Ratssitzungen auf. Schon im Herbst 2002 hatte die Fachkonferenz Sport der Grund- und Hauptschule eine Erneuerung beantragt. Die Verwaltung vertrat jedoch damals wie heute die Ansicht, eine Spielzeitanlage sei für den Schulsport nicht erforderlich. Bei der VG-Ratssitzung im Dezember 2002 kündigte die Verwaltung eine Reparatur-Lösung für 650 Euro an. Im März 2003 folgten Stellungnahmen der Grund- und Hauptschule, der Realschule und des Gymnasiums in Neuerburg, die allesamt eine funktionsfähige Anlage forderten. Sie werde zum einen bei eigenen Turnieren und Spielfesten genutzt. Die Anlage sei aber auch Voraussetzung für die Ausrichtung überörtlicher Wettkämpfe wie Jugend trainiert für Olympia, Fritz-Walter-Cup, Kreis- und Bezirksmeisterschaften. Günter Scheiding, Referatsleiter Schulsport bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, unterstützte das Anliegen. Daraufhin beschloss der Haupt- und Finanzausschuss im März einstimmig die Anschaffung einer Anlage für 1800 Euro. Ein Angebot der Firma Bosch über diese Summe bezog sich jedoch nur auf den Austausch von bestimmten Bestandteilen der Anlage. "Insoweit wurde das Angebot falsch interpretiert", schreibt die Verwaltung in der aktuellen Sitzungsvorlage. Ein komplett neues System sollte 5700 Euro kosten. Vor diesem Hintergrund beauftragte die Verwaltung die Firma Bosch mit dem Komponenten-Austausch. Inzwischen stellte sich jedoch heraus, dass die Anlage gar nicht mehr repariert werden kann, weil die Hauptplatine defekt ist und es dafür keinen Ersatz gibt. Unterdessen besorgte die CDU-Fraktion selbst Angebote. Ergebnis: Bei der Firma Erhard Sport soll eine neue Anlage 2890 Euro inklusive Lieferung kosten. Die Verwaltung wiederum erhielt ein Angebot der Firma Zeitdienst Sorge über eine Anlage mit hochwertiger Technik zum Preis von 2875 Euro plus Lieferung und Montage. Eine Normaluhr soll zusätzlich 820 Euro kosten.Beschlussvorschlag kurzfristig geändert

Der mit den Sitzungsunterlagen für den heutigen Donnerstag verteilte Beschlussvorschlag der Verwaltung sah vor, eine Spielzeitanlage anzuschaffen und dafür 2800 Euro in den Haushaltsplan 2004 einzustellen. Der SV Neuerburg sollte sich verpflichten, mit den Hausmeistern der Schulen die Montage zu übernehmen und mögliche Zusatzkosten zu zahlen. "Ein eindeutiger Auftrag des Ausschusses an die Verwaltung blieb lange unbeachtet", stellt Ratsmitglied Siegfried Mathieu (CDU) fest. Das "Drama" sei ein Dauerbrenner seit 16 Monaten. "Es ist nicht in Ordnung, dass die Restfinanzierung dem SV Neuerburg oder den sonstigen Vereinen, die die Halle nutzen, übertragen werden soll", kritisiert Mathieu. Auf TV -Anfrage kündigte Bürgermeister Norbert Schneider einen veränderten Beschlussvorschlag an. Demnach soll der SV Neuerburg außen vor bleiben: "Die fehlenden 90 Euro zahlen wir aus dem Verwaltungshaushalt. Damit wäre die Sache erledigt." Für die Verzögerung sei die Verwaltung nicht verantwortlich. Vielmehr habe die zunächst beauftragte Firma monatelang recherchiert, ob eine Hauptplatine als Ersatz erhältlich ist. Im übrigen sei das Thema mehrfach kontrovers diskutiert worden. Die Ratssitzung beginnt am heutigen Donnerstag um 18 Uhr im Sitzungssaal der VG-Verwaltung Neuerburg.

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