Dreck-weg à la Airforce

SPANGDAHLEM. Eine hohe Umweltschutz-Auszeichnung dokumentiert großes Engagement auf der Airbase in Spangdahlem.

Eine amerikanische Einrichtung und Umweltschutz? Für manchen mag das nach einem Widerspruch klingen. Doch Vorurteile sind oft nichts als genau dies. Dass das nämlich geht, beweist die US-Airbase in Spangdahlem. Sie wurde nun sogar ausgezeichnet für ihr Engagement für die Umwelt: mit dem den General Thomas D. White Environment Award. Damit setzen sich die US-Eifeler sogar an die Spitze der US-Airforce-Umweltschützer. Mit verantwortlich für diesen Spitzenplatz ist ein Deutscher: Franz Josef Steffes, Umweltingenieur und "Chief" der Umweltschutzabteilung im Dienste der US-Airforce in Spangdahlem. "Dem Umweltschutz wird bei der US-Airforce Rechnung getragen", sagt Steffes, und fügt stolz hinzu: "Unsere Einheit, die 52nd Civil Engineer Squadron, wurde zur besten Zivil-Ingenieur-Einheit der US-Airforce gekürt." Die Holzplakette, die das dokumentiert, hat einen Ehrenplatz auf der Base. Für den Preis haben die Ingenieure in Spangdahlem auch einiges getan. Steffes betreut zusammen mit seinen elf zivilen und militärischen Mitarbeitern insgesamt 26 Umweltschutzprogramme. Diese sind in vier Hauptaspekte eingeteilt: Verträglichkeitsprüfungen ermitteln, wie geplante Projekte mit amerikanischen und deutschen Gesetzen in Einklang gebracht werden können. Unfallverhütung spielt eine Rolle. Aber auch landespflegerischen Belange werden berücksichtigt. Nicht zuletzt wird auf die Altlastenbeseitigung großes Augenmerk gelegt. Zurzeit haben die Ingenieure die Immissionen im Blick: "In einer sehr aufwendigen Studie wurden auf dem Flugplatz und auch in Bitburg die Immissionsquellen festgestellt und erfasst. Diese Untersuchungen waren intensiver, als von deutschen Recht und den Auflagen verlangt", berichtet Steffes. Ziel: Verminderung der Immissionsquellen. Unter anderem wurden alle "kohlebefeuerten Groß-Heizungen auf der Airbase, die vor allem für die Versorgung der Wohnsiedlung mit Warmwasser und Wärme sorgen, auf Öl umgestellt. "Hierbei handelt es sich und die modernsten Anlagen", sagt Steffes. Dafür wurde sogar der TÜV Rheinland engagiert, denn "im normalen Messverfahren (wie in den Haushalten) werden drei Parameter erfasst, bei uns werden aber noch sechs weiter gemessen und digital erfasst", So wurde unterm Strich sogar der Energieverlust reduziert. "Und bei den Neubauten sind sowieso die modernsten Verfahren verwandt." In diesem Zusammenhang lobte Steffes auch die hervorragende Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen der Airforce, "aber auch die Arbeit mit den deutschen Behörden." Auch im Kleinen setzt die Airforce auf Umweltschutz. Am 22. April ist der "Tag der Erde" (Earth Day). Dann werden viele Umweltprojekte präsentiert. So wurden Bachpatenschaften für den "Spangerbach" übernommen, Bäume werden gepflanzt, Fische ausgesetzt und Umweltprojekte an Schulen vorgestellt.

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