Drei Kamellen für Rosenmontag

BITBURG. (mws) "Einmal Prinzessin sein in Bonn am Rhein" - insgesamt 540 Zuschauer begeisterten "Die Weberinnen" mit ihren beiden ausverkauften Vorstellungen im Haus Beda.

 Da staunt Prinz Achim: Statt eines Karnevalsordens trägt Prinzessin Tina (rechts) plötzlich Python "Alena" um den Hals.Foto: Manuel W. Schmitt

Da staunt Prinz Achim: Statt eines Karnevalsordens trägt Prinzessin Tina (rechts) plötzlich Python "Alena" um den Hals.Foto: Manuel W. Schmitt

Schlangengehörten nicht nur zum Kartenvorverkauf für das zweitägigeGastspiel der "Weberinnen" in Bitburg. Tigerpython "Alena" wardennoch die Attraktion im Programm des Bonner Frauenkabaretts.Bauchtänzerin Melanie Weber schwebte mit dem vier Meter langenTier durch den Saal und legte es schließlich BitburgsKarnevals-Prinzessin Tina I. um den Hals. Dabei hatte alles ohne "tierischen Ernst" begonnen: Reinemachefrau Elsbeth Kokoschinsky (Gabi Weber-Körner) will unbedingt Karnevals-Prinzessin in ihrer Heimatstadt Bonn werden. Selbst einen Hausfrauenkredit würde sie dafür aufnehmen. "Ach, hätt\\' ich nur Kohle", klagt die Rheinländerin musikalisch.

Wäre ihre Kollegin Frau Schräuble (Sibylle Wiemer-Clement) nicht so sparsam, dürfte auch sie mit auf den Prinzenwagen. Doch die Schwäbin stapelt in ihrem Keller noch die Kamellen vom vorletzten Jahr. Und die will sie an Gummibändern befestigen, um sie gleich mehrmals zu werfen. "So komm\\' ich mit drei Kamellen über den ganzen Rosenmontagszug", berichtet Schräuble stolz. Am liebsten würde sie ja selbst Prinzessin werden. Aber schon bei den Proben für die Karnevals-Sitzung der Putzkolonne, in der Kokoschinsky und Schräuble arbeiten, stört ihr Chef die beiden immer. "Der hat so ne große Nase - der kann unter der Dusche rauchen", berichtet Elsbeth Kokoschinsky.

Und dann ist da noch ihre geschwätzige Kollegin Chantal (alias Melanie Weber), die mit einer Bauchtanz-Nummer alle Blicke auf sich zieht.

Als Überraschungsgast mischte Melanie Weber die zweite Bitburger Vorstellung der "Weberinnen" auf. Sie gehörte selbst lange zu dem dreiköpfigen Frauenkabarett, tritt jedoch seit einigen Jahren vorwiegend in Orient-Shows auf. Im Mittelpunkt des Programms "Einmal Prinzessin sein…" steht die fünfte Jahreszeit: "Wir wollen dieses Bierernste am rheinischen Karneval auf die Schippe nehmen", erklärt Ensemble-Chefin Gabi Weber-Körner.

In den Rollen von Rentnerin Gerda und anderen mannstollen Seniorinnen sorgt die Bonnerin für Wirbel auf der Bühne: Oma Willwerscheid setzt ihre Altenpflegerin mit Herztropfen schachmatt, um sich im Seniorenstift mit den "Jungs von Station B" zu vergnügen. "Der eine is\\' 85, der andere 90", verrät sie: "Die können aber noch freihändig gehen."

Im Supermarkt wird Frau Kokoschinsky Opfer einer betagten Taschendiebin. Für ihren Enkel soll sie "schwarzen Afghanen" kaufen, erzählt die alte Dame. "Is\\' dat ne Käsesorte?", fragt Kokoschinsky entgeistert - und ist auch schon ihre Geldbörse los. Schwester Innozentia (Sibylle Wiemer-Clement) singt derweil unverblümt von Homo-Ehe und Verhütung.

Mit ihrem Programm "Einmal Prinzessin sein…" sind die "Weberinnen" am Freitag, 21. Februar, ab 19.30 Uhr im Kurgastzentrum Bernkastel-Kues zu sehen. Kartenvorverkauf: Telefon 06531/3000.

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