Drei Männer investieren in Holz

PRÜM. Nach der Insolvenz des Prümer Holzbaus im Januar 2004 ist das Unternehmen – wenn auch in abgespeckter Form – gerettet. Drei Investoren haben am Freitag offiziell die Leitung des Prümer Holzwerks übernommen.

 Aus dem Prümer Holzbau wurde das Prümer Holzwerk. Guter Dinge sind (von links): Friedrich Pauls, Martin Opitz, Hans-Dieter Ehlenz und Manfred Pauls.Foto: Manfred Reuter

Aus dem Prümer Holzbau wurde das Prümer Holzwerk. Guter Dinge sind (von links): Friedrich Pauls, Martin Opitz, Hans-Dieter Ehlenz und Manfred Pauls.Foto: Manfred Reuter

Die neuen Chefs geben sich alles andere als hölzern. Für den Fototermin lassen sie kurzerhand einen Stapel Bretter ankarren und machen in Optimismus. Während Manfred Pauls von vorneherein sagt, dass Pessimismus ein schlechter Ratgeber sei, gibt sein Kollege Martin Opitz sein ebenso humorvolles wie treffendes Motto aus, das fortan "Gut Holz" lauten solle. Fakt ist derweil: Das Prümer Holzwerk an der Prümtalstraße wird künftig mit etwa 30 Mitarbeitern weiter bestehen. Ein Blick zurück: Im Januar 2004 wurde über das Vermögen der Prümer Holzbau Kuckel GmbH & Co KG Insolvenz angemeldet. Damit ging eine 57-jährige Firmengeschichte zu Ende. Zu dem Zeitpunkt fanden dort noch rund 60 Mitarbeiter Lohn und Brot. Zuvor war die Sanierung aus verschiedenen Gründen gescheitert (der TV berichtete). Bereits im Juni 2004 gründete Insolvenzverwalter Hans-Dieter Ehlenz die Prümer Holzwerk GmbH, die mit 23 Beschäftigten die Produktion von Brettschichtholz aufnahm. Ehlenz: "Das junge Unternehmen konnte sich trotz der konjunkturell schlechten Lage gut am Markt behaupten." Der erfolgreiche Start sei besonders darauf zurückzuführen, dass die Prümer Firma Brettschichtholz in ausgesprochen hoher Qualität fertige. Unterdessen gestaltete sich die Suche nach einem neuen Eigentümer aufgrund der schlechten gesamtwirtschaftlichen Lage schwierig. Dennoch gelang es Ehlenz nun, auf dem Markt fündig zu werden und die Gläubigerversammlung vom neuen Konzept zu überzeugen. Mit Manfred und Friedrich Pauls stammen zwei der neuen Eigentümer aus Ostbelgien. Manfred Pauls kommt aus Büllingen, wo er ein Sägewerk leitet. In der gleichen Sparte ist sein Vetter Friedrich tätig, nur wenige Kilometer davon entfernt in St. Vith. Zusammen beschäftigen sie 85 Mitarbeiter in ihren Betrieben jenseits der Our."Übergreifende Grenzaktion"

Der dritte im Bunde ist Martin Opitz. Auch er kommt vom Fach. Der "kölsche Jung", wie er über sich selbst sagt, war früher unter anderem in der Fertighausbranche tätig. Zudem besitzt er ein Holz verarbeitendes Unternehmen in Neuruppin. Manfred Pauls sprach am Freitag scherzhaft von einer "übergreifenden Grenzaktion". Seine Devise für die Zukunft: "Wir müssen guter Dinge sein, sonst hätten wir den Schritt nicht getan." Ehlenz verabschiedete sich am Freitag als vorübergehender Geschäftsführer aus dem Prümer Holzwerk und übergab das Unternehmen an die Investoren. Dabei lobte er die hohe Motivation der Belegschaft. Laut Hans-Dieter Ehlenz haben sich die Käufer ihm und den Mitarbeitern gegenüber dafür ausgesprochen, vorhandene Arbeitsplätze zu erhalten.

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