Drei Teiche für sauberes Wasser

ALSDORF/NIEDERWEIS. Der erste Spatenstich ist getan, jetzt können die Bagger anrollen. In den kommenden eineinhalb Jahren wird zwischen Alsdorf und Niederweis eine neue Kläranlage gebaut (der TV berichtete). Die Kosten des ersten Bauabschnitts belaufen sich auf etwa 1,4 Millionen Euro.

Noch kann man sich nur schwer vorstellen, dass dort, wo zurzeit noch Bauern ihre Felder bestellen, in nur knapp zwei Jahren eine moderne Kläranlage stehen soll. Vorerst soll nur die Ortsgemeinde Niederweis an die neue Kläranlage angeschlossen werden. Die Nachbargemeinde Alsdorf wird erst drei bis vier Jahre später hinzukommen. Die Größe der Anlage, die den Namen "Untere Nims" erhalten wird, beträgt 900 so genannte Einwohnerwerte. Davon entfallen 550 auf die Gemeinde Alsdorf und 350 auf Niederweis. Anfangs kamen für die neue Anlage drei verschiedene Varianten der Verfahrenstechnik in Frage: die belüftete Teichanlage, die Scheibentauch-Körperanlage und die Belebungsanlage als Kompaktanlage. Bei der Kläranlage "Untere Nims" hat man sich für eine belüftete Teichanlage entschieden. Die Anlage, die oberhalb der B 257 und linksseitig der Nims gebaut und vorerst auch nur von den beiden Gemeinden genutzt wird, besteht aus drei großen Becken, in denen das Wasser schrittweise mit Hilfe von Bakterien gereinigt wird. Wenn das Wasser wieder frei von Schmutz und Schadstoffen ist, soll es in die Nims abgelassen werden. "Das aufbereitete Wasser ist dann teilweise sauberer als das der Nims", sagt Hans-Michael Bröhl, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel. Der Klärschlamm, der sich am Boden der Becken sammelt, wird nach Holsthum gebracht. Dort steht die erste Klärschlammvererdungsanlage im Landkreis Bitburg-Prüm. In dieser Anlage wird der Klärschlamm in Humus umgewandelt. "Wir haben uns bei der neuen Anlage für das Modell der belüfteten Teichanlage entschieden, da es sich am besten in das Landschaftsbild einfügt", sagt der Bürgermeister. Auch sei das Baugelände groß genug, dass man dort eine solch flächenintensive Anlage errichten kann. "Wichtig war vor allem, einen geeigneten Standort zu finden. Dieser sollte weit genug von den umliegenden Ortschaften entfernt sein", sagt Werner Regh, Planer der Anlage.Schmutzwasser-System für Niederweis

Die Kosten des ersten Bauabschnitts belaufen sich auf etwa 1,4 Millionen Euro, die das Land als zinsloses Darlehen zur Verfügung stellt. Am Standort der alten Kläranlage werden ein zentrales Pumpwerk und ein Rückhaltebecken gebaut. Neben der neuen Kläranlage erhält Niederweis auch ein neues Schmutzwassersystem. Die vorhandenen Kanäle werden, soweit dies technisch möglich ist, künftig als Regenwasserkanäle genutzt. In Alsdorf werden dagegen nur teilweise neue Schmutzwasserkanäle verlegt. Auch eine neue Wasserleitung soll gebaut werden. Hier ist geplant, dass Alsdorf mit angeschlossen wird. Ziel ist es, innerhalb der VG alle Trinkwassereinrichtungen miteinander zu vernetzten.

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