Drei gute Gründe fürs Feiern

IRREL. (ka) Festtrilogie in Irrel. Gleich drei Ereignisse galt es am Wochenende zu feiern: Kreismusikfest, Kirmes und 80 Jahre Musikverein "Lyra" Irrel. Für gutes Gelingen hatten die "Lyra"-Musiker gesorgt.

Höhepunkt des viertägigen Feierlichkeiten war der Festabend zur offiziellen Eröffnung des Kreismusikfests und zur Feier des 80-jährigen Bestehens des MV "Lyra" Irrel. Dazu hatte das neu gegründete "Jugendorchester in der Verbandsgemeinde Irrel" seinen ersten großen Auftritt. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Hans-Michael Bröhl und der Leitung von Eric Thünemann spielen 38 Jungmusiker. Auf Anhieb erwies sich das neue VG-Jugendorchester als absoluter Aktivposten, der mit Können und flotten Weisen beeindruckte. Allein acht Musiker kommen vom MV Alsdorf. "Halb Alsdorf ist hier, um sie spielen zu hören". Der stolze Ausspruch einer Tischnachbarin - natürlich aus Alsdorf - lässt ahnen, wie sehr die Bürger der Verbandsgemeinde hinter ihrem Jugendorchester stehen. "Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an" - getreu der Erkenntnis des Dichters Ernst Theodor Amadeus Hoffmann bestritten die Jung-Instrumentalisten den musikalischen Part der Feier. Derweil stimmte des Dichters Wort - zitiert vom "Lyra"-Vorsitzenden Christian Ziwes - an diesem Abend nicht so ganz, fing doch immer dann, wenn die Musik aufgehört hatte, wieder ein Festredner an. Der Auflockerung und dem flotten Ablauf des Geschehens tat das jedenfalls gut.Außerordentliches Engagement belohnt

"Dass unser Verein nun ein Alter von 80 Jahren erreicht hat, ist nicht nur auf die in Ehren gehaltenen Noten zurückzuführen", sagte Christian Ziwes, der das Fest eröffnet und die Besucher willkommen geheißen hatte. Für die Arbeit der Musiker nannte der junge "Lyra"-Vorsitzende drei Anreize: "Erstens Eigennutz, wir haben Spaß am Musizieren. Zweitens Gemeinnutz, wir bereiten gern anderen Leuten Vergnügen. Drittens Ökonomie, wir sind nicht böse, wenn sich unsere Klänge in klingende Münze verwandeln." Genau dieser Anreize wegen hatten sich im Jahr 1912 einige Musikfreunde, allen voran der damalige Küster Heinrich Leisen, zusammengetan, um sich und anderen mit Blasmusik Freude zu bereiten. Der Kriegsbeginn 1914 machte dem jedoch zunächst ein jähes Ende. 1923 erfolgte dann die Vereinsgründung unter dem Namen "Lyra". Der Zweite Weltkrieg brachte eine erneute Zäsur. 1948 ging es weiter. Derzeit besteht der Verein aus 48 aktiven Musikern. Leitung: Danny Heuschen. "Das Durchschnittsalter von rund 22 Jahren zeigt, wie wichtig die Nachwuchsförderung für die musikalische Arbeit und die Entwicklung des Vereins ist", sagte Christian Ziwes. 1986 wurde das Jugendorchester aus der Taufe gehoben. Vorrangiges Ziel ist, den von Dirk Klinkhammer geleiteten Nachwuchs auf das Musizieren im großen Verein vorzubereiten. Hans Fomin, Vorsitzender des Kreismusikverbands Bitburg-Prüm, gratulierte dem Jubiläumsverein und wünschte weiterhin "viel Freude an der Musik". Dem Landrat dankte er für hervorragende Unterstützung der Kreismusikschule. Als gute Neuigkeit verkündete Fomin eine bessere Förderung der Laienmusik in Rheinland-Pfalz sowie die Gründung einer Landesmusik-Akademie (der TV berichtete) . Landrat Roger Graef, Schirmherr des Kreismusikfestes, dankte allen, "die das hier ehrenamtlich organisiert haben", für ihr Engagement. Graef ließ die 80-jährige Geschichte des MV "Lyra" Irrel Revue passieren und würdigte die Generationen von Vereinsführern und Musikern. Das Kreismusikfest sei ein Forum, das den Musikern die Möglichkeit gebe, ihr Können unter Beweis zu stellen, so der Landrat. Zum Abschluss gab es eine nicht alltägliche Ehrung. Heinz Ziwes, 42 Jahre im MV "Lyra" aktiv, davon 18 Jahre als erster Vorsitzender, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der Kreismusikverband Bitburg-Prüm verlieh ihm seine höchste Auszeichnung, die Verdienstmedaille. Hans Fomin hielt die Laudatio.

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