Drohung gegen Reifenstecher

IDENHEIM. (cus) Mit einem Warnschild wehrt sich ein LKW-Fahrer aus Idenheim gegen einen Unbekannten, der einen Reifen an seinem Sattelzug platt gestochen hat.

Mittwochmittag in Idenheim. TV -Lesern fällt eine rosa besprühte Holztafel auf, die hinter einem Sattelzug steht. Der Text: "Lieber Reifenstecher, wenn Du Dein Leben liebst wie ich meine Reifen, lass in Zukunft die Finger davon." Ein Telefonat am Abend bringt Klarheit. Johann Nieder (53) aus Idenheim, seit 30 Jahren LKW-Fahrer, hatte am Samstag einen "Platten" an der am Ortsrand geparkten Zugmaschine seines Arbeitgebers. "Laut Werkstatt ist der Reifen eindeutig zerstochen worden", berichtet Nieder. Er verdächtigt einen Bürger, der sich darüber beschwert hat, dass Nieder den Lastwagen oft im Ortskern in der Meilbrücker Straße gegenüber seiner Wohnung parkt. Der Fahrer sieht darin kein Problem, weil es dort kein Halte- oder Parkverbot gebe und die Autos daran vorbei fahren könnten. "Mähdrescher oder Busse können auf den Bürgersteig ausweichen, der dafür ausgelegt ist", ergänzt Nieder. Bürger hätten sich sogar über die Verkehrsberuhigung durch das Hindernis in der viel befahrenen L 2 gefreut. Bei dem Schild Marke Eigenbau habe er sich nichts Böses gedacht: "Das gibt es mit diesem Text in Kleinformat zu kaufen. Ich musste mir etwas einfallen lassen, denn mein Arbeitsplatz ist bedroht, wenn ich Termine wegen zerstochener Reifen nicht einhalten kann." 800 Euro hat die Reparatur gekostet. Das Schild hat Nieder inzwischen entfernt. An Wochenenden stellt er den LKW am Ortsrand ab. Dortige Anlieger stört wiederum, dass der Motor nachts vor dem Losfahren im Stand läuft, bis er den nötigen Luftdruck aufgebaut hat. Ortsbürgermeister Josef Junk liegt daran, das Problem einvernehmlich aus der Welt zu schaffen. Er informierte die Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Nach der Straßenverkehrsordnung ist das regelmäßige Parken von Fahrzeugen über 7,5 Tonnen in reinen und allgemeinen Wohngebieten unzulässig. "Wir prüfen derzeit, ob die Regelung in diesem Fall greift", erklärt Rudolf Schaal auf TV -Anfrage. Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Mailen Sie uns Ihr Thema an thema@volksfreund.de. Wir bringen es voran.

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