Dunkle Materie ist immer noch ein Geheimnis

BITBURG. (keg) Das Horoskop: Für den einen ist es reiner Aberglaube, für den anderen ein tägliches Muss. Dass es neben Sternen auch schwarze Löcher gibt, über die die Wissenschaft noch rätselt, erklärte Professor Biermann Schülern, Lehrern und Eltern des St.-Willibrord-Gymnasiums in Bitburg.

Lieber forschen als in Urlaub fahren? Das kann passieren. Eine 16-jährige Schülerin hat ihr ganzes Interesse auf das Erforschen von schwarzen Löchern gerichtet und wollte nicht mehr damit aufhören. Schließlich wurde sie von ihren besorgten Eltern gezwungen, mit in Urlaub zu fahren. "Schwarze Löcher bestehen aus einer Mischung von explodierten Sternen", erklärte Professor Biermann Schülern, Lehrern und Eltern des St.-Willibrord-Gymnasiums in Bitburg. Biermann ist international bekannt. Er ist an der Universität und am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn tätig, das das zweitgrößte Radioteleskop der Welt besitzt. Sein Vortrag "Dunkle Energie und dunkle Materie - die Musik des Universums" war gut besucht. In seinem Vortrag ging es unter anderem um die Fragen: Wie kommen die Sterne in unseren Daumen? Und was hat das mit dunkler Energie und dunkler Materie zu tun? Die Sonne sei das Produkt eines vor langer Zeit explodierten alten Sterns. Aus seinen Resten formten sich unser Sonnensystem, die Planeten und letztendlich die Menschen. "Die Sonne schwingt wie eine Glocke", sagte der Professor. Solche Schwingungen befänden sich in Form von räumlichen Wellen im gesamten Universum.Was hält den Kosmos zusammen?

Die gegenseitige Anziehungskraft der Himmelskörper, die Gravitation, halte den Kosmos zusammen. Die Gravitation funktioniere nach einem einfachen Schema: Je mehr Masse ein Körper besitzt, desto größer sei seine Anziehungskraft. Man habe festgestellt, dass die Sterne unserer Galaxie nicht ausreichen, um die Milchstraße tatsächlich zusammenzuhalten. Die dafür benötigte Masse sei nicht zu finden. Hier komme die dunkle Materie ins Spiel. Biermann: "Stellen Sie sich vor, Sie stünden am Strand von Hawaii und schauten aufs Meer. Die Gischt, die Sie auf den Wellen sehen, ist die "normale" Materie im Weltall, aus der auch Sie und ich sind. Doch darunter ist das Meer fünf Kilometer tief - und das sind die dunkle Materie und die dunkle Energie, die man nicht sehen kann." Tatsächlich seien es nur etwa vier Prozent von Hundert, die die sichtbare Materie ausmachen. Dunkle Energie und Materie können weder gesehen noch gemessen werden, daher sind sie praktisch unerforscht. In der Wissenschaft suche man nach einer Lösung des Problems.Junge Forscher dürfen sich einmischen

Auch Kinder "mischen" sich in die Forschung ein, wie die 16-jährige übereifrige Schülerin bewies. So hofft Biermann durch seinen Vortrag die junge Generation angesprochen zu haben, sich an der Suche nach der Lösung des Problems zu beteiligen.

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