Durchstarten an der Ostsee

BITBURG. (lars) Mit Lob für seine Arbeit, vor allem bei der Verbesserung des Betriebsergebnisses des Cascade, ist BVB-Chef Horst Werner am Donnerstag verabschiedet worden.

"Das war's, es hat Spaß gemacht, tschüss!" Mit diesen Worten hat sich der Geschäftsführer der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB), Horst Werner, am Donnerstag offiziell von seinem alten Arbeitsplatz, dem Bitburger Cascade-Bad, verabschiedet. Schon am Montag wird er seine neue Stelle an der Spitze eines Freizeit-, Sport- und Badezentrums in der Nähe von Rostock antreten, an dem zurzeit noch gebaut wird. In einem halben Jahr wird die Einrichtung, die mehr als doppelt so groß ist wie das Cascade, den Betrieb aufnehmen. Einer der Gründe für seinen Weggang, der für viele überraschend kam, ist laut Werner die Aussicht, in Mecklenburg-Vorpommern noch einmal "richtig durchstarten" zu können. Bürgermeister Joachim Streit lobte bei der Verabschiedung die Arbeit Werners, des ehemaligen technischen Offiziers der Bundeswehr, der den Geschäftsführer-Job im April 1999 übernommen hatte und dessen Betrieb seit Mitte 1999 neben dem Cascade auch die Halle 300, den Beda-Markt und das Europäische Folklore-Festival betreut. "Auf allen Geschäftsfeldern der BVB hat Horst Werner positive Akzente gesetzt und vor allem das Betriebsergebnis für das Cascade mit seinen mehr als 300 000 Besuchern pro Jahr deutlich verbessert", sagte Streit. In der Tat wuchs der Umsatz der Einrichtung in den fünfeinhalb Jahren von Werners Geschäftsführerschaft von 1,8 Millionen Mark (rund 900 000 Euro) auf 1,65 Millionen Euro. Für 2004 wird erstmals ein Betriebsergebnis im positiven Bereich erwartet. Dies nannte der scheidende Geschäftsführer ein hohes, aber erreichbares Ziel. Ob dies gelingt hängt vor allem davon ab, ob die Rechnung mit der in diesem Jahr für 1,2 Millionen Euro erweiterten Sauna des Bades aufgeht: Der Ausbau soll den schon zuvor profitablen Bereich so attraktiv machen, dass Besucherzahl und Umsatz auf eine Höhe steigen, die das Defizit im Badebetrieb ausgleichen kann. Diese Auffassung war von verschiedenen Seiten bezweifelt und dabei auch Werners Informationspolitik kritisiert worden (der TV berichtete). Die Besucherzahlen im Oktober sprechen eher für Werners Prognose. 6000 Besucher hätten der Sauna im Oktober einen Umsatz beschert, der seiner Kalkulation entspreche, erklärte Werner. Die Stadt forderte er auf, weiter ins Cascade zu investieren. Zugleich äußerte der 42-Jährige die Hoffnung, dass der Übergang zu seinem Nachfolger und die Interims-Lösung nicht zu einem Bruch führt. Ab Montag übernimmt mit Klaus Schneider ein Geschäftsbereichsleiter der Stadtverwaltung den Posten. Über Werners Nachfolge will der BVB-Aufsichtsrat möglichst bald entscheiden. "Wir werden uns aber nicht unter Druck setzen lassen", sagte Aufsichtsratsmitglied Manfred Kürten am Rande der Verabschiedungsfeier. Die Zahl der Bewerber um den Geschäftsführerposten ist dem Vernehmen nach überraschend hoch. Man rechnet damit, möglicherweise bis zu hundert Bewerbungen auswerten zu müssen.

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