In einer Laudatio ehrte Eva-Maria Reuther den Träger des Kaiser-Lothar-Preises 2004. Bei der 47. Ausstellung der Europäischen Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen (EVBK) bezeichnete sie den 1934 in Berlin geborenen Künstler als "unentwegten Grenzgänger" zwischen Maas und Mosel, zwischen Eifel und Ardennen. Er habe sich eine ungeheure geistige Beweglichkeit erhalten und nie "im eigenen Saft geschmort". Manfred Freitag sei es stets wichtig gewesen, eine "entgegen kommende Fantasie zu entzünden". Typisch für seine Generation sei die Haltung gewesen, die Trümmer des Alten zu beseitigen, sich der historischen Herausforderung zu stellen und die durch die Nazizeit geschlagenen Wunden der Seele mit seiner Kunst zu heilen. Seit 1960 gehört der Künstler der EVBK an. Seine Werke waren in Ausstellungen unter anderem in Straßburg und Metz, in Antwerpen und Luxembourg vertreten. 1978 erhielt er den Staatspreis für Bildende Kunst und Architektur Rheinland-Pfalz. Angesichts einer kräftigen Sommerbrise, die während der Ansprache durch den Innenhof der Abtei wehte, zog Reuther die Parallele zur Moderne: "Frischer Wind muss auch in der Kunst sein." Dass dies generell für die umfangreiche Ausstellung gilt, belegt ein Gang durch das Abteigebäude. Viele Werke strahlen mit einer intensiven und leuchtenden Farben - eine ungestüme Lebensfreude geht von etlichen Bildern aus. Auch die nachdenklicheren und kritischeren Exponate sind in der Tendenz nicht zurückhaltend und fragend, sondern konfrontieren den Betrachter mit klaren Stimmungen. So sagte auch Prüms Stadt-Bürgermeister Hansgerd Haas in seiner Eröffnungsrede, dass die Präsentation der EVBK zur 47. Ausstellung "lebendiger denn je" sei. Ein Zeichen für die Zukunftsorientierung der Vereinigung sind die Förderpreise der Kreissparkasse Bitburg-Prüm an den künstlerischen Nachwuchs der Region. "Kunst bedeutet, eine menschlichere Welt zu schaffen neben der wirklichen Welt", betonte Reinhold Maas, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse, bei der Preisvergabe an Daniela Knizia, Laurent Poteri und Patrice Soyer. Zeitlich parallel zur Jahresausstellung an ihrem traditionellen Ort in der Abtei Prüm gibt es in der Umgebung Wanderausstellungen und Aktionen der EVBK, die auf Wunsch mit Rundfahrten und fachkundiger Führung erlebbar sind. Die schon im Bitburger Haus Beda erfolgreiche Ausstellung "Die Farben der Liebe" ist in der Sankt Remigius Kapelle in Pronsfeld zu sehen, "Der lächelnde Christus" erwartet Kunstliebhaber bis zum 10. September in der Sankt Barbara Kapelle in Buchet und in der Kapelle Knaufspesch. Die "Vierfarbige Lichtung" aus dem Symposion Weißenseifen ist im Prümer Konvikt auf dem Kalvarienberg zugänglich und an drei Ausstellungsorten in Schönecken sind weitere Werke ausgewählter EVBK-Künstler zu sehen. Somit wird die kulturelle Bedeutung und Präsenz der Vereiniguung in der Großregion immer offener, was sich, so EVBK-Präsident Dieter Boeminghaus, auch darin ausdrückte, dass für die Publikationen und Plakate nun ein Verlag als fester Partner gefunden sei. Zur Ausstellung in der Abtei ist ein Katalog erschienen mit einer ausführlichen Würdigung des Kaiser-Lothar-Preisträgers Manfred Freitag.