Eifel-Logo schwebt bald über den Alpen

ÜBEREISENBACH. Reibungslos ist die Jungfernfahrt eines Heißluftballons mit Eifel-Logo in Übereisenbach (Verbandsgemeinde Neuerburg) verlaufen.

Der Anrufer in der TV -Redaktion meldet keine guten Nachrichten: "Wir sind in Schweich und fahren jetzt los. Den Ballon können wir heute wegen des schlechten Wetters aber nicht mehr taufen", sagt der Bitburg-Prümer Kreisbeigeordnete Michael Billen. Zwei Stunden später hat sich die Lage komplett geändert. In der Ortsmitte von Übereisenbach (65 Einwohner) an der deutsch-luxemburgischen Grenze hat sich eine Menschentraube gebildet. Die "Ballonfreunde Eifel" haben sich spontan umentschieden und machen ihr exklusives Geschenk startklar. Das Geld für die neue Nylon-Hülle stammt aus dem Wettbewerb "Regionen aktiv - Land gestaltet Zukunft" des Bundesministeriums für Verbraucherschutz. Der Bitburg-Prümer Arbeitskreis dieser Initiative will so die Chance nutzen, das Eifel-Logo unübersehbar am Himmel zu platzieren. Die aufgedruckte Internet-Adresse www.eifel-qualitaet.de informiert über die Region und ihre Produkte. "Ein riesiger Werbe-Effekt", betont Billen und stürzt sich vornüber in den Korb. Eile ist geboten, denn Pilot Friedrich Schmidt befeuert den Ballon kräftig mit Propangas. Dritter Mann im Bunde ist Rainer Wirtz, stellvertretender Vorsitzender der AG Regionen aktiv. Plötzlich hebt der Ballon ab und schwebt einige Meter über der Straße, wenn auch dank der Sicherungsseile nicht "völlig losgelöst von der Erde" im Stil von "Major Tom". Die bodenlosen Minuten gehen als Jungfernfahrt durch, die mit Sekt begossen wird. Bei Backschinken und Stampes feiern die Ballonfreunde die Taufe im Dorfgemeinschaftshaus. 22 Mitglieder hat der erst im Juli gegründete Verein. Vorsitzender Friedrich Schmidt ist seit 1995 Pilot und schon rund 500 Mal in der Luft gewesen. Ihren Ballon mit dem Logo "Natürlich Südeifel" zahlten Ulrike und Friedrich Schmidt vor neun Jahren aus eigener Tasche - "aus Liebe zur Eifel". Seit 30 Jahren lebt das Ehepaar aus Köln in Übereisenbach und hat noch viel vor. "Der Ballonsport hat ein Nachwuchsproblem, deshalb wollen wir vor allem Jugendliche an den Pilotenschein heranführen", erklärt Ulrike Schmidt. Gast Franz-Josef Krämer vom Segelflugverein Südeifel ("Fliegen verbindet") fasziniert die Möglichkeit, im Ballon nicht nur 50 Kilometer über die Eifel zu fahren, sondern darin zum Beispiel die Alpen zu überqueren. Neben den reinen Spaß-Fahrten gibt es sportliche Wettbewerbe mit hohen Anforderungen an die Piloten."Nacht-Glühen" vor dem Collosseum

Friedrich Schmidt geht jede Fahrt so an, als wäre es seine erste: "Jede Landschaft wirkt schon allein bei veränderter Perspektive neu. Man muss ein Auge dafür haben." Schmidts weiteste Fahrt führte über 120 Kilometer. Von Startpunkten in Italien aus schaute er sich die Toskana und Umbrien von oben an. Beim "Night-Glow" (Nacht-Glühen) vor dem Collosseum in Rom starteten und landeten Ballons abwechselnd auf Kommando (der TV berichtete). Übereisenbachs Ortsbürgermeister Albert Theis war schon bei der Jungfernfahrt des "Natürlich-Südeifel"-Ballons mit an Bord. "Die Familie Schmidt ist eine Bereicherung für unser Dorf. Sie ist bei allen Aktionen vorne dabei und bringt sich in die Gemeinschaft ein", lobt Theis. "Die Ballonfahrten machen nebenbei auch unsere Gemeinde bekannt." Und das ab sofort in doppelter Form, wenn das Eifel-E und "Natürlich Südeifel" am Himmel über Europa leuchten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort