Eifel-Springer sind vorn

PRÜM/WAXWEILER. (fpl) Nach alter Tradition werden die Pilger aus der Eifel wieder die Springprozession zum Grab des Heiligen Willibrord in Echternach anführen. Starttermin zur dreitägigen Wallfahrt: Pfingstsonntag, 15. Mai.

Die Pilger machen sich von Prüm aus auf den Weg - nach einem Treffen um 12.55 Uhr mit kurzer Andacht in der Salvator-Basilika. Vom Musikverein werden sie nach Niederprüm begleitet, angeführt von einer so genannten Veitstanz-Springergruppe.Willibrord wartet schon

Weiter geht die Wallfahrt über Pronsfeld und Lünebach, ebenfalls begleitet von den dortigen Musikvereinen. Nächste Station ist Waxweiler, Ursprungsort der Springprozession. Dort ist am Willibrordus-Brunnen die Schlussandacht. Danach sind alle Gläubigen ins Dechant-Faber-Haus eingeladen. Nach der Übernachtung in Waxweiler starten die Teilnehmer am Pfingstmontag, 16. Mai, im Anschluss an das Pilgeramt um sechs Uhr auf ihren weiteren Weg zum zweiten Nachtquartier in Bollendorf. Am Dienstag, 17. Mai, treffen die Pilger dann in Echternach ein, wo Willibrord seit seinem Tod im Jahr 739 begraben liegt. Die Anfänge der Springprozession (erstmals um 1100 urkundlich erwähnt) liegen im Legendendunkel: So wird erzählt, dass im Jahr 728 der Heilige Willibrord auf einer Missionsreise nach Waxweiler gekommen sei. Aber anstatt brav in die Kirche zu gehen, sollen sich die meisten Bewohner vor dem Gotteshaus bei heidnischen Tänzen vergnügt haben. Heiliger Mann, heiliger Zorn

Kein Wunder, dass der Heilige gewaltig in Zorn geriet und die lasterhaften Bürger in Schwierigkeiten brachte: "So tanzet denn ohne Unterlass", soll er gerufen haben, "wenn ihr vom Teufelsdienst nicht lassen könnt." Die Tänzer gingen k.o. - und gelobten Besserung. Darauf zeigte Willibrord sich gnädig, aber nicht ohne ihnen eine Pflicht aufzugeben: Er befahl ihnen, in Echternach "mit heiliger Andacht zu tanzen". Davon zeugt auch die Inschrift einer Steintafel an der Waxweiler Pfarrkirche: "Zur Strafe ward' ihnen der Tanz zur Plag' bis sie tanzten zur Buß' in Echternach." Die zweite Legende besagt allerdings etwas völlig anderes: Von heidnischen Vergnügungen ist nicht die Rede. Stattdessen soll Willibrord die Bürger vom Veitstanz - der Epilepsie - geheilt haben. Deshalb die Wallfahrt und das "Springen": Dabei werden die Symptome der Krankheit nachgestellt. Infos zur Teilnahme erhält man bei Klaus Meyer in Dausfeld unter Telefon 06551/2143.

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