Eifelknacki und Bauernlümmel

BAUSTERT. Ein "würstliches Vergnügen" war die Markteinführung von Schinken, Wurst und anderen Eifeler Erzeugnissen der Fleischermeister Dieter Schares aus Baustert und Wilfried Peters aus Winterspelt, die unter der Federführung der Unternehmensberatung Marktfaktor mit einem Tag der offenen Tür gefeiert wurde.

Das Metzgerhandwerk sei tendenziell stark rückläufig, leide unter einem gravierenden Mangel an qualizifierten Bewerbern um Ausbildungsstellen und habe im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang um 6,4 Prozent zu verzeichnen gehabt. So lautete das eher düstere Gesamtszenario der Innung, die Dirk Kleis von der Kreishandwerkerschaft vermeldete. Wichtig sei es, das Image zu verbessern und klar zu machen, dass die Branche mit Hightech und hohen Anforderungen an die Hygiene ein höchst moderner Handwerkszweig sei. So weit, so problematisch. Doch dass mit gezieltem Marketing durchaus gute Perspektiven bestehen, zeigt das Projekt "Eifel Schmaus". Jenseits von Konkurrenzdenken haben sich die jungen Metzgermeister Dieter Schares aus Baustert und Wilfried Peters aus Winterspelt zu einer Kooperation entschlossen, von der beide profitieren, weil nun ein umfassendes und ein in den umliegenden Ballungsräumen vermarktbares Sortiment an kühlpflichtigen und nicht-kühlpflichtigen Wurst- und Fleischwaren angeboten werden kann. "Wir wollen eine allgegenwärtige Marke kreieren, die Verlässlichkeit und Vertrauen signalisiert", umriss Stefan Halverkamp von der Bitburger Beratungsfirma Marktfaktor die Aufgabe. Die Kooperation ermögliche es, Ressourcen zu bündeln und eine größere Medienpräsenz zu erreichen. Die Hoffnung des Vorsitzenden der Fleischerinnung Westeifel, Dieter Schares: Auch andere Betriebe angeregt werden, abseits vom Motto "Geiz ist geil", das für den Handel und Innovationen tödlich sei, neue Wege der Vermarktung zu gehen. Die Idee kam den beiden Metzgern beim Stammtisch. Sie erhoffen sich eine Umsatzsteigerung von rund zehn Prozent und wollen das vorhandene Sortiment an Spezialitäten, die zum Teil Namen wie "Bauernlümmel" oder "Eifelknacki" tragen, um Fertiggerichte und Suppen ergänzen. Auf den Markt kommt nur beste handwerkliche und geprüfte Qualität, zudem garantiert die Verpackungsmethode eine lange Haltbarkeit der Ware. Gefragt seien zur Markteinführung die Premium-Grillprodukte der Linie. "Mit dem Sortiment gehen wir dann auch an Tankstellen", erläutert Schares die Expansionsstrategie in Richtung One-stop-buying. Das bedeutet: Immer mehr Kunden wollen verschiedene Kaufbedürfnisse an einem Verkaufspunkt befriedigen. Die traditionellen Fleischereifachgeschäfte reichten dafür nicht aus. "Wir dürfen nicht mehr in unseren Läden sitzen und auf Kundschaft hoffen", sagt Schares. "Wir müssen offensiv an neue Märkte herangehen und dürfen keine Berührungsängste haben."Gutes Produkt offensiv vermarkten

Promotionsstände und einen Service für Händler - etwa Einlegeseiten für Speisekarten -, die "Eifel Schmaus" weiter vertreiben, gibt es schon. Derzeit werden die Selbstbedienungstheken des Einzelhandels beliefert. Zur Dienstleistung, die den Partnern von "Eifel Schmaus" - etwa Supermärkte, Gastronomie oder Marktbeschicker - geboten wird, gehören Anzeigenvorlagen, Pressearbeit und verkaufsfördernde Materialien wie Plakate oder Flyer. Die Produkte sind mit auffälligen Verpackungen und Logo unverwechselbar aufbereitet, ein Internetauftritt unter der Adresse www.eifel-schmaus.de sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeit.

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