Eifelkreis landesweit spitze

Erneuerbare Energien spielen in der Eifel eine gewichtige Rolle. Seit 2007 ist im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel auch daher das "Beratungszentrum Nachwachsende Rohstoffe" angesiedelt, das Landwirten unterstützend zur Seite steht.

 Seit Herbst 2007 leitet der Agrarwissenschaftler Herbert Francken-Welz das „Beratungszentrum Nachwachsende Rohstoffe“. TV-Foto: Uwe Hentschel

Seit Herbst 2007 leitet der Agrarwissenschaftler Herbert Francken-Welz das „Beratungszentrum Nachwachsende Rohstoffe“. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. Von den 89 Biogas-Anlagen in Rheinland-Pfalz stehen allein 37 im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Das ist auch der Grund, warum Herbert Francken-Welz seit vergangenem Herbst in Bitburg im Einsatz ist. Denn dort leitet der promovierte Landwirt das "Beratungszentrum Nachwachsende Rohstoffe", das im DLR Eifel eingerichtet wurde, aus insgesamt sechs Ansprechpartnern besteht und derzeit aus Platzgründen im Gebäude des Amtsgerichts untergebracht ist. Zu den Menschen, die Francken-Welz und dessen Team besuchen, gehören vor allem Landwirte, die mit dem Gedanken spielen, eine Biogas-Anlage zu errichten. "Es ist wichtig für uns, den Landwirten zu zeigen, wie die Anlagen und auch das Substrat optimal genutzt werden können", sagt der 38-jährige Agrarwissenschaftler, der Landwirte aus ganz Rheinland-Pfalz betreut.Allerdings würden derzeit kaum neue Biogas-Anlagen geplant. "Substratpreise wie zum Beispiel für Silomais sind im Moment wahnsinnig teuer", sagt Francken-Welz, und zudem ließe sich mit dem Verkauf der Rohstoffe für die Nahrungsmittelproduktion mehr Geld verdienen. Hinzu komme die derzeit laufende Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das unter anderem die Höhe der finanziellen Förderung festlegt. "Bis das nicht klar ist, hält man sich bedeckt", erklärt er. Dass Biogas-Anlagen aufgrund der Tatsche, dass hier Nahrungsmittel verwertet werden, durchaus umstritten sind, weiß Francken-Welz nur zu gut. "Der Diskussion können wir uns nicht entziehen", sagt er, allerdings würden derzeit nur drei Prozent der gesamten Ackerfläche in Rheinland-Pfalz für den Anbau nachwachsender Rohstoffe genutzt. "Mit den Preisen hat das also wenig zu tun", erklärt Francken-Welz.Künftig könnte sich das vielleicht ändern. Denn Ziel der Landesregierung sei es, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2010 auf über 12 Prozent zu steigern - für die Biomasse sei dabei eine Verdopplung auf vier Prozent vorgesehen.Die Vorgabe ist durchaus anspruchsvoll. Denn außer im Eifelkreis und im Kreis Bernkastel-Wittlich, wo bereits 9,6 beziehungsweise 3,7 Prozent des Stromverbrauchs über die Biogas-Produktion abgedeckt sind, spielen nachwachsende Rohstoffe landesweit nur eine marginale und in einigen Kreisen sogar keine Rolle. Francken-Welz zeigt sich dennoch zuversichtlich: "Ich denke, es läuft auf einem guten Weg."

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