Eifrigste Katholiken

EHLENZ. (kah) Die Diözese Trier hat bundesweit mit deutlichem Vorsprung zu Hildesheim und Regensburg die meisten Lotterielose zu Gunsten des Weltjugendtags verkauft. Zu verdanken hat sie ihren Erfolg Ehlenz, einer kleinen Pfarrei vor den Toren Bitburgs.

In der Diözese Trier leben die emsigsten Katholiken Deutschlands und die freigiebigsten dazu - zumindest, wenn es um Lotterielose zu Gunsten des Weltjugendtags geht. Die bundesweit besten Losverkäufer leben nur wenige Kilometer vor den Toren Bitburgs: Die 600 katholische Seelen zählende Pfarrei Ehlenz hat beim Losverkauf alle anderen deutschen Pfarreien um Längen hinter sich gelassen. Am 31. Juli endete die Weltjugendtags-Lotterie. Dank Ehlenz lag die Diözese Trier mit 2800 Losen Vorsprung auf Platz eins vor Hildesheim. Den dritten Platz belegte Regensburg. "Bei uns gibt es keine Nieten - jedes Los ist ein Gewinn für die Jugend", sagt Sascha Alsfasser, Koordinator der Eifeler Verkaufsgruppe. Mit diesem Motto gelang es zwölf Ehlenzer Erwachsenen und drei Kindern insgesamt 15 800 Lose zu verkaufen. Nach Gottesdiensten, beim Folklore-Festival, beim Beda-Markt und zu vielen anderen Gelegenheiten hatten sie die kirchenfreundlichen Rubbellose angeboten - und mit der Unterstützung tausender spendabler Eifeler 23 384 Euro für den Weltjugendtag gesammelt. "Monatelang haben diese Menschen ihre Freizeit zur Verfügung gestellt und Lose angeboten", sagt Jutta Steinlein vom Dekanat Bitburg. Für die Gruppe sei es ein wichtiges Anliegen, dass Menschen aus aller Welt zusammenkommen können - und viele der erwarteten Gäste stünden finanziell nicht gut da. Für das erst vor etwa einem Jahr aus vier Dekanaten zusammengelegte Dekanat Bitburg bedeutete die Verkaufsaktion das erste große gemeinsame Projekt. "Jetzt sind wir eine Einheit", sagt Steinlein - eine Einheit von 45 000 Katholiken, die sich zuvor auf die Dekanate Irrel, Kyllburg, Speicher und Bitburg verteilten. Ein erfreuliches Gefühl der Zusammengehörigkeit sei als Nebenprodukt der erfolgreichen Verkaufsaktion entstanden. Die Pfarreien des Dekanats Bitburg werden im Vorfeld des Weltjugendtags insgesamt etwa 170 Gäste empfangen. Nach Ehlenz kommen beispielsweise Franzosen aus Lille, Wolsfeld empfängt Ukrainer und Speicher weit gereiste Gläubige aus Burkina Faso. Idenheim wird das Ziel von 45 französischen Fußpilgern sein, während sich etwa ebenso viele Landsmänner mit dem Fahrrad auf den Weg nach Wolsfeld machen. Die Gastaufenthalte, Transporte nach Köln und der Weltjugendtag selbst kosten viel Geld. Sämtliche Lotterie-Erlöse gehen zu diesen Zwecken an die Pfarreien, das Bistum und die Erzdiözese Köln. Nicht erst im Jenseits werden die 15 fleißigen Katholiken aus Ehlenz entlohnt: Am 17. August sind Deutschlands beste Losverkäufer in Köln zu einem Empfang bei Kardinal Lehmann geladen. Im Oktober werden sie zu einer Reise nach Rom aufbrechen.

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