Ein Abschied auf Raten
GONDORF/BITBURG. Nach dem Rücktritt von Hubert Weis als Vorsitzender des Unterbezirks Bitburg-Prüm ist die SPD auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden.
"Zu 95 Prozent ist die berufliche Belastung Grund dafür, mich aus der Kommunalpolitik zurückzuziehen." Mit diesen Worten setzte SPD-Unterbezirksvorsitzender Hubert Weis einen Schluss-Strich unter sein 30-jähriges kommunalpolitisches Engagement. Woraus sich die übrigen fünf Prozent zusammensetzen, ließ er hingegen offen. Das SPD-Kommunalwahlergebnis hätte die SPD im Kreis nicht zu verantworten, habe aber sicher bei ihm Spuren hinterlassen, sagte der Noch-Vorsitzende. Der Abschied falle ihm leicht und schwer. Einerseits habe er die Arbeit gerne gemacht, zum anderen habe er den Zeitpunkt des Aufhörens selber bestimmen wollen.Rainer Hoffmann als Nachfolger gehandelt
Weis' Ausstieg vollzieht sich in zwei Schritten. Am Montag teilte er dem Kreiswahlleiter mit, dass er sein Kreistagsmandat nicht antreten wird. Der Rommersheimer hatte auf dem zweiten Listenplatz der SPD kandidiert. An seine Stelle im Kreistag wird Rechtsanwältin und Weis-Kritikerin Elfriede Fuchs in das Gremium einziehen. Vor einer Woche habe er sich bereits zum Rückzug entschieden, sagte Weis am Montag. Seine berufliche Belastung - seit einem Jahr ist Weis Leiter des Referats Sonderschulen/Sonderpädagogische Förderung an Regelschulen bei der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde Trier - lasse nicht mehr genug Zeit, sich um die Kommunalpolitik zu kümmern. Kein Grund seien hingegen die von Zeit zu Zeit auftretende innerparteiliche Sperrfeuer, stellte der gebürtige Trierer auf Nachfrage fest. 1999 habe er Kreisverbandsvorsitz und Fraktionsvorsitz im Kreistag in schwieriger Situation übernommen, blickte Weis zurück. Auf Kreisebene übernahm er den Vorsitz von Harald Eiss, im Kreistag von Horst Büttner. "In die Fraktion waren neue Mitglieder zu integrieren. Spannungen aus der regionalen Herkunft waren aufzulösen", sagte Weis. Zudem hätten Arbeitsformen gefunden werden müssen, um offen in der Fraktion zu diskutieren und geschlossen nach außen hin aufzutreten. Auf dem Sonder-Parteitag im Herbst soll ein neuer Vorsitzender des Unterbezirks gewählt werden. Erst im Oktober 2003 war Weis in seinem Amt bestätigt worden. "Bis Ende Juli wird der Vorstand einen Kandidaten präsentieren", sagte Weis, der in Zukunft der Partei beratend zur Seite stehen will. Namen wollten Weis und die übrigen Vorstandsmitglieder noch nicht nennen. Die Zahl der geeigneten Bewerber halte sich jedoch in Grenzen, verlautet aus sozialdemokratischen Kreisen. Als heißester Anwärter gilt der Arzfelder Rainer Hoffmann, bisher bereits stellvertretender Vorsitzender. Seine Stellvertreter-Kollegin-Kollegin Monika Fink strebe das Amt aufgrund der Belastung als Landtagsabgeordnete nicht an, heißt es. Weitere Bewerber sind bisher nicht in Sicht.