Ein Aschermittwoch ohne Asche

In Rheinland-Pfalz tritt nach Fastnacht das neue Gesetz zum Schutz vor dem Passivrauchen in Gaststätten in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt wird der Konsum von Tabakwaren nur noch eingeschränkt in bestimmen Raucherbereichen erlaubt sein. Besonders Gastronomen und Wirte kleinerer Gaststätten sind noch verunsichert und rechnen teilweise mit weniger Kunden. Der Trierische Volksfreund fragte bei Bitburger Gastronomen nach.

 Ohne Rauch geht's auch: Ab Aschermittwoch hat es sich auch in Bitburgs Gaststätten, wie überall im Land, ausgeraucht. TV-Foto: Martin Bermes

Ohne Rauch geht's auch: Ab Aschermittwoch hat es sich auch in Bitburgs Gaststätten, wie überall im Land, ausgeraucht. TV-Foto: Martin Bermes

Bitburg. Samstags abends, halb zehn in Bitburg...Da trifft man auf viel "blauen Dunst" in Gaststätten und Kneipen. Dies wird sich bald ändern. Im Februar 2008 wird das neue Gesetz zum Schutz vor dem Passivrauchen in Rheinland-Pfalz in Kraft treten. Das Gesetz beinhaltet ein Rauchverbot in Gaststätten. Ab diesem Zeitpunkt sind Zigaretten, Zigarren & Co. in Gaststätten kein gern gesehener Gast mehr. Es darf nur noch in räumlich abgetrennten Raucherbereichen geraucht werden.

Neben den etwa 22 Millionen Rauchern in Deutschland müssen natürlich besonders Wirte die Konsequenzen des Gesetzes tragen und es in ihren Lokalen umsetzen. Daher sind viele Gastronomen nicht besonders begeistert von den neuen Regelungen.

"Es ist ein widersprüchliches Gesetz", sagt Ludwig Müller, Besitzer von drei Bitburger Lokalen. "Das Gesetz wurde unter anderem auch zum Mitarbeiterschutz eingerichtet. Dieser ist jedoch nicht gewährleistet. Unser Servicepersonal muss auch im Raucherbereich kellnern." Ludwig Müller hat jedoch bereits für zwei seiner Lokale konkrete Pläne zur Umsetzung. "Im ,´Louis Müller' in der Hauptstraße werden wir den hinteren Raum zu einem abgetrennten Nicht-Raucher-Bereich umfunktionieren. Genauso im Casa Luiz." Dort äußert sich auch Kellner Dieter Gessert kritisch gegenüber dem neuen Gesetz: "Man sollte die Entscheidung, ein Lokal zum Nichtraucher-Lokal umzufunktionieren, jedem Wirt selbst überlassen."

Beide rechnen mit weniger Gästen. "Die Gäste sind ganz klar dagegen und sagen, man solle doch jedem die Freiheit lassen zu rauchen. Das sagt sogar ein Großteil der nicht rauchenden Gäste", meint Ludwig Müller.

Christine Duell, Kellnerin im Coyote, rechnet ebenfalls mit einem Kundenrückgang durch das Gesetz. "Ich denke schon, dass es ein gewisser Schutz für uns Mitarbeiter ist. Außerdem ist es bestimmt kein schlechtes Gesetz, besonders aus Sicht der Nichtraucher. Diese begrüßen das Gesetz natürlich größtenteils. Es ist allerdings schwer umzusetzen."

Ähnlicher Meinung ist Lydia Pützstück vom "LampLight". "Wir werden extra einen Wintergarten anbauen, also einen abgetrennten Raucherbereich. Ich finde das Gesetz nicht gut, weil gerade wir als kleinere Kneipe doch mit weniger Gästen rechnen müssen."

Nicht ganz so drastisch sieht es Bettina Hurt von den "Bit-Stuben". "Viele der Gäste begrüßen die bald eintretenden Gesetze sehr, andere meckern, weil sie in einen abgetrennten Bereich müssen", sagt sie. "Die Meinungen der Gäste sind gespalten. Ungefähr 50:50", fügt sie hinzu. Allerdings sitzen in ihrer Gaststätte bereits die Raucher von den Nicht-Rauchern getrennt. Darum gibt es dort keine konkreten Pläne zu Veränderungen aufgrund der Nichtrauchergesetze.

Das Gesetz kommt also bei Wirten nicht besonders gut an. Niemand scheint wirklich begeistert. Bleibt abzuwarten, ob die Ängste mancher Gastronomen sich bestätigen, oder ob sie doch erleichtert aufatmen können. In ihren rauchfreien Räumlichkeiten.

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