Ein Ausflug ins Taka-Tuka-Land

DUDELDORF. Die Burg Dudeldorf steht Kopf: Am vergangenen Sonntag öffneten sich dort die Pforten zur Ausstellung "Die Lebenswelt von Astrid Lindgren". Der Nachwuchs des Friedrich-Spee-Chors und die Akkordeonspieler von "Pro" brachten die kleinen und großen Besucher mit ihrem Singspiel "Irgendwie anders" in Schwung.

"Villa Kunterbunt" auf der Burg Dudeldorf: Große Plakate mit Pippi, Karlsson und anderen Lindgren-Figuren schmücken die Außenwände der Burg, Kinder laufen übermütig über den Platz und vom Hinterhof der Burg dringen zaghaft die ersten Klänge der Singspiel-Proben. "Astrid Lindgren war eine ungewöhnliche, für ihre Zeit außerordentlich mutige Frau mit dem Herzen auf dem rechten Fleck", sagt Marie-Luise Niewodniczanska, als Schirmherrin der Ausstellung, in ihrer Eröffnungsrede. Durch ihre Romanfiguren Michel aus Lönneberga, Kalle Blomquist und Ronja hat sich Astrid Lindgren auch hierzulande nicht nur in die Herzen von Millionen Kindern geschrieben. Matthias Blum, der in Eigeninitiative und jahrelanger Arbeit die Ausstellung auf die Beine gestellt hat, freut sich über das besondere Ambiente: "Da dieser Teil der Burg ohnehin in wenigen Wochen saniert werden wird, konnten wir uns hier richtig austoben." Anders als bei gewöhnlichen Museumbesuchen, können auch die Kinder richtig auf den Putz hauen: In den Ecken der Räume wurde Stroh zum Spielen verteilt und beim Verspeisen der speziell von einer örtlichen Bäckerei hergestellten "Pippi-Taler" dürfen sie so viel krümeln wie sie wollen. "Wir überlegen noch, ob wir nicht auch die Wände von den Kindern bemalten lassen sollen", meint Blum augenzwinkernd. Neben Plakaten und biographischen Texten sind in Glasvitrinen ganz besondere Schätze wie handsignierte Ausgaben der Romane oder ein von Lindgren verfasster Originalbrief ausgestellt. Ein Raum ist für die Kleinen besonders interessant: Dort können sie nach Herzenslust zwischen den Exponaten herumtoben, sich Lindgren-Lieder anhören oder Filmausschnitte ansehen. Aber nicht nur Kinder scheinen sich für die Ausstellung zu interessieren: "Bei einigen Großmüttern habe ich den Verdacht, dass sie ihre Enkel nur hierher bringen damit sie selbst kommen können", sagt Blum. Am Nachmittag ging es im Burghof dann plötzlich "Irgendwie anders" zu. Unter diesem Motto erzählten die Schüler des Trierer Friedrich-Spee-Chors und die Akkordeonspieler des Ensembles "Pro" unter Leitung von Martin Folz eine musikalische Geschichte zum Thema Toleranz. Folz schaffte es schnell, sein Publikum mit eingängigen Melodien zu begeistern und sie zum Mitmachen zu animieren. Bald schon sang das ganze Publikum: "Wenn du fröhlich bist, dann klatsche in die Hände". Die Ausstellung kann noch bis zum 27. Juli, donnerstags bis sonntags, 15 bis 18 Uhr, und auf Anfrage besucht werden. Telefon 06565/933446

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