Ein "Bit" zur Tarnung

Die Angst der Amerikaner vor terroristischen Anschlägen scheint nun auch auf heimischen Straßen um sich zu greifen: Bis zum Jahr 2009 sollen nach Auskunft der Airbase Spangdahlem sämtliche Autokennzeichen geändert werden. Statt "AD" oder "HK" soll auf ihnen künftig ein unauffälliges "Bit" stehen.

 Die in der Eifel lebenden US-Amerikaner werden künftig Bitburger Nummernschilder haben – um nicht mehr so leicht erkennbar zu sein. Ob dies allerdings bei Autos wie diesem riesigen Ford hilft, ist ungewiss. Foto: epa

Die in der Eifel lebenden US-Amerikaner werden künftig Bitburger Nummernschilder haben – um nicht mehr so leicht erkennbar zu sein. Ob dies allerdings bei Autos wie diesem riesigen Ford hilft, ist ungewiss. Foto: epa

Bitburg/Spangdahlem. Bis zum Jahr 2009 wird die Zahl der Autos, die mit Bitburger Nummernschild unterwegs sind, deutlich steigen. Nicht etwa, weil die Bevölkerung im Eifelkreis Bitburg-Prüm unerwarteten Zuwachs erhält oder der Trend zum Drittauto geht. Der Grund ist, dass auch die in der Eifel lebenden Amerikaner künftig ein Bitburger Kennzeichen haben werden.

US-Straßenkreuzer werden zu Bitburger



Aus Sicherheitsgründen, wie Iris Reiff, Pressesprecherin der Airbase Spangdahlem sagt. Dies sei ein Teil der Sicherheitsmaßnahmen, die die US-Streitkräfte beschlossen hätten. Ziel sei es, weniger aufzufallen. Waren die Autos, in denen US-Bürger vorzugsweise sitzen, doch bislang nicht nur durch die oft enormen Ausmaße zu erkennen, sondern auch durch ihre ungewöhnlichen Kennzeichen.

AD, AF oder HK stand dort, wo auf deutschen Kennzeichen das Städtekürzel zu lesen ist. Wer glaubt, es handele sich dabei um Abkürzungen von Worten wie "Amerikanischer Dienst", "Active Duty" oder "Air-Force" und sich immer schon gefragt hat, wofür dann wohl das merkwürdige HK stehen könnte, ist auf dem Holzweg. Denn es handelt sich nach Auskunft der KFZ-Zulassungsstelle des Eifelkreises Bitburg-Prüm einfach um Buchstabenkombinationen, die auf deutschen Kennzeichen nicht existieren. Erst im Jahr 2000 waren diese Kennzeichen eingeführt worden, mit dem Ziel nicht mehr sofort als Amerikaner erkennbar zu sein. Ein Ziel, das offensichtlich nicht erreicht wurde.

Deshalb müssen nun neue her. Einen Bedarf von 5100 neuen Bitburger Nummernschildern habe die Airbase Spangdahlem bislang im Eifelkreis gemeldet, sagt Erhard Hirschberg, Leiter der Zulassungsstelle. Etwa die Hälfte davon sei schon vergeben. 2006 wurden die ersten Autos umgemeldet, bis 2009 soll dies mit allen geschehen sein. Ein Phänomen, das sich auf Bit-Kennzeichen beschränkt: Die Zulassungsstelle des Kreises Bernkastel-Wittlich weiß von diesem Ummelde-Programm nichts.

Auch wenn die Kennzeichen der Amerikaner künftig aussehen wie alle anderen, wird es nicht das gleiche sein. Denn deutsche Behörden können bei einer Recherche bloß erfahren, dass es sich um einen Angehörigen der US-Streitkräfte handelt - nicht aber um wen. Sie sind also ebenso undurchsichtig wie unauffällig. Bleibt die Frage, ob auch die Vorliebe für die typisch amerikanischen Riesen-Autos dem Wunsch nach Sicherheit weichen wird.

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