Ein Bunker für den Frieden

Das Panzerwerk Katzenkopf in Irrel dokumentiert als Relikt des Zweiten Weltkriegs ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. In ehrenamtlicher Arbeit wurde vor mehr als 30 Jahren an historischer Stätte ein Museum eingerichtet.

Irrel. "Einst Werkzeug des Krieges, heute Mahnung zum Frieden" - mit diesem Leitgedanken begann die Freiwillige Feuerwehr Irrel 1976 mit der Freilegung und Herrichtung des Panzerwerks Katzenkopf. Dort befinden sich heute eine Gedenkstätte und das Westwallmuseum Irrel, in dem auf drei begehbaren Stockwerken Bild- und Waffendokumente ausgestellt werden. Nach einer mehrmonatigen Winterpause hat das Museum nun erneut seine Pforten für Besucher geöffnet.Die Bunkeranlage war ein Bestandteil des in Adolf Hitlers Auftrag offiziell zwischen 1938 und 1940 errichteten Westwalls, eines Verteidigungssystems von etwa 630 Kilometern Länge. Er verlief vom nordrhein-westfälischen Kleve entlang der Westgrenze des Deutschen Reichs in südlicher Richtung bis nach Weil am Rhein. Für den Westwall waren seinerzeit neben zahllosen Gräben und Panzersperren rund 22 000 Bunker und Werke geplant, realisiert wurden hingegen "nur" etwa 14 800 Anlagen.Das Panzerwerk Katzenkopf gehört zur Gruppe der 32 Werke mit Baustärke B. Hinter Außenwänden aus bis zu zwei Meter dickem Stahlbeton verbergen sich allein in den oberen Geschossen insgesamt 45 Räume unterschiedlicher Größe und Funktion. Es handelt sich unter anderem um Mannschafts- und Waschräume, Munitionslager für Granaten und Munition, den Sanitätsbereich, eine Werksküche, die Fernmeldezentrale sowie Kampf- und Beobachtungsräume.Die 84 Mann starke Besatzung war in der Anlage vollkommen autark. Dies gewährleisteten zwei von Dieselmotoren betriebene Stromaggregate, die sämtliche Lüfter, Wasserpumpenmotoren, Lampen und die Heizung mit elektrischer Energie versorgten. Zudem verfügte der Bunker über eine eigene Brunnenkammer zur Wasserversorgung. Sie befindet sich am Ende eines Stollens im unteren Geschoss des Panzerwerks.Das Westwallmuseum Irrel hat bis einschließlich 3. Oktober an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppenführungen sind auf Anfrage auch zu anderen Zeiten möglich. Info: 06525/492 oder im Internet: www.westwallmuseum-irrel.de

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