Ehlenz. Ein durchdringendes Glockenschellen. Alfred Nober, Ortsbürgermeister von Ehlenz, greift an diesem sonnigen Nachmittag zu ungewöhnlichen Mitteln, um die Menschenmassen, die hinter ihm herlaufen, beieinander zu halten. Die Glocke hat er sich speziell für diesen Anlass vom Vorsitzenden des Karnevalvereins ausgeliehen.Die Zeit drängt. Sein Ort hat nur zwei Stunden, um sich der Kommission zu präsentieren. Dabei gibt es im Dorf so viel Sehenswertes zu bestaunen. Von fachkundig sanierten Bauernhäusern bis hin zu liebevoll gestalteten Gärten. Unterhaltsamer Rundgang in Etappen

Um gleichzeitig auch den vorbildlichen Zusammenhalt im Ort und das harmonische Miteinander der Generationen zu demonstrieren, wird der Dorfrundgang in Etappen unterteilt. Der Ortsbürgermeister schellt, der Menschentross bleibt stehen, und ein Bürger erzählt etwas zu der jeweiligen Station. Kompetent und unterhaltsam wird der Jury auf diese Weise von verschiedenen Bau- und Sanierungsprojekten oder der Dorfgeschichte berichtet. So erfährt die Gebietskommission - und auch ein paar Dorfbewohner - die Geschichte der 100 Jahre alten Linde und des davor stehenden Kreuzes. Dort wurden früher die Verstorbenen, die zuvor zu Hause aufgebahrt waren, ausgesegnet, bevor sie zum Friedhof gebracht wurden. Der Dorfrundgang durch Ehlenz - eine perfekte Inszenierung, bei der sogar das Wetter mitspielt. Beim Betreten der Kirche beginnt der generationenübergreifende Chor zu singen. Und beim Besuch des Spielplatzes präsentiert der Kindertreff des Ortes eine Version von Hänsel und Gretel auf Ehlenzer Platt. "Hier stimmt eben auch die soziale Infrastruktur", sagt Jürgen Backes, Bürgermeister der VG Bitburg-Land.Am heutigen Mittwoch besucht die Kommission die Gemeinden Üttfeld in der Hauptklasse und Mettendorf in der Sonderklasse.