Ein Dorf schafft Platz für Häuslebauer

Die Ortsgemeinde nahe der Bundesstraße 51 versucht seit Jahren erfolglos, ein Neubaugebiet zu schaffen. Durch eine Änderung der Abgrenzungssatzung können nun zumindest ein paar neue Wohnhäuser in Meckel gebaut werden.

Meckel. Meckel boomt. Das könnte man zumindest glauben, wenn Ortsbürger meister Johannes Junk von den vielen Interessenten erzählt, die in dem 400-Seelen-Dorf ein neues Eigenheim errichten möchten. Gerade jüngere Menschen, die Meckel mangels bebaubarem Grundstück verlassen mussten, seien an einer Rückkehr interessiert, berichtet der Orts-Chef.Wenn es nach den Plänen von Ortsbürgermeister und Gemeinderat geht, werden zumindest einige der potenziellen Bauherren bald zu ihrem erhofften Bauland gelangen. Denn im Februar wurde einstimmig die zweite Änderung der Abgrenzungs- und Abrundungssatzung verabschiedet. Diese liegt seit gestern für vier Wochen bei Johannes Junk sowie in der Verbandsgemeindeverwaltung aus. Sollten während dieser Zeit keine Einsprüche gegen den Beschluss eingelegt werden, könnten gleich an vier Stellen im Ort insgesamt ungefähr 13 Baugrundstücke (siehe Extra) entstehen.Im Vorfeld waren zahlreiche Vorbereitungen nötig. "Ein betroffenes Gebiet gehörte fünf Eigentümern", erinnert sich Johannes Junk. Das habe die Verhandlungen zäh und beschwerlich gemacht.Notlösung mit Vorzügen

Die Maßnahmen würden vorhandene Baulücken schließen und die Ortsgrenzen abrunden. Ein den Dorfcharakter verfälschendes Neubaugebiet könnte in Meckel also nicht entstehen.Was nach einer sinnvollen Variante zur Erhaltung des Ortsbildes klingt, ist jedoch eigentlich nur eine Notlösung. Die Gemeinde hat in den letzten Jahren schließlich mehrmals versucht, an verschiedenen Stellen Neubaugebiete auszuweisen. Gescheitert ist sie letztlich - so seltsam es klingen mag - an der Landwirtschaft: Stets hätte sich nämlich ein Vollerwerbslandwirt in direkter Nachbarschaft der Wohnhäuser befunden. Und dessen Arbeit erzeugt bekanntlich Lärm und mitunter intensive Gerüche. Aus diesem Grund ergab ein innerhalb des Genehmigungsverfahrens erstelltes Geruchs-Immissions-Gutachten für Meckel oftmals zu hohe Werte.Grundsätzlich hat Junk für die Vorschriften vollstes Verständnis, aber einen Kommentar kann er sich doch nicht verkneifen: "Das ist eben Landluft. Damit sind hier alle aufgewachsen, überrascht hätte der Geruch wohl niemanden." EXTRA Die etwa 13 Baugrundstücke in Meckel werden sich auf vier Standorte verteilen. In der Bergstraße muss ein Wendehammer eingeplant werden, und die Grundstücke in der Jakobstraße müssen noch an die öffentliche Straße angeschlossen werden. Des Weiteren sind Baugrundstücke in der Gilzemer Straße sowie in der Verlängerung der Meilbrücker Straße vorgesehen. Das ursprünglich vorgesehene Bauland nahe der Dorfkirche wird voraussichtlich nicht berücksichtigt. (jk)

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