Ein Feld für die Sonne

In den kommenden Wochen soll der Bauantrag für die geplante Photovoltaik-Anlage in Irsch eingereicht werden. Mit einer Leistung von 4,5 Megawatt und rund 40 000 Quadratmetern Modulfläche ist das Projekt kreisweit bisher einmalig.

 Noch steht altes Getreide auf den Feldern bei Bitburg-Irsch. Sollte das geplante Photovoltaik-Projekt genehmigt werden, könnte hier bald auf einer Fläche von zwölf Hektar Sonnenkraft zur Stromerzeugung genutzt werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Noch steht altes Getreide auf den Feldern bei Bitburg-Irsch. Sollte das geplante Photovoltaik-Projekt genehmigt werden, könnte hier bald auf einer Fläche von zwölf Hektar Sonnenkraft zur Stromerzeugung genutzt werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg-Irsch. Ingenieur Edelbert Bach ist zuversichtlich und froh, dass es nun doch etwas schneller laufen könnte als zwischenzeitlich gedacht. Denn die Kommunalwahlen haben in diesem Sommer so manche Beratung und Entscheidung verzögert, und dazu gehört auch die geplante Photovoltaik-Anlage in Irsch.

Doch jetzt geht es voran. Dort, wo derzeit noch altes Getreide die Ernte überlebt hat, soll schon bald Sonnenenergie eingefangen und in das Stromnetz eingespeist werden. Absegnen muss das zunächst allerdings noch der Bitburger Bauausschuss, bevor es dann zur Offenlegung der Pläne kommt. Doch da das Vorhaben bereits im Vorfeld weitgehend abgestimmt worden sei, rechne er diesbezüglich mit keinen Problemen, sagt Bach, der als Projektmanager des Trierer Bürgerservices für die Anlagenentwicklung mitzuständig ist. Um das Projekt zu beschleunigen, soll bereits in den kommenden Wochen der Bauantrag eingereicht werden.

Investor dieses Projekts sind die Stadtwerke (SWT) Trier. Bis zu 15 Millionen Euro will das Energie-Unternehmen in das Irscher Projekt investieren. Und dass die SWT damit kein Neuland betreten, wird an anderer Stelle eindrucksvoll bewiesen. So haben die Stadtwerke vor wenigen Monaten in Föhren eine Freiluft-Solaranlage in Betrieb genommen, die mit 112 000 Solarmodulen, 8,4 Megawatt und 30 Millionen Euro Investitionskosten die bisher größte in ganz Rheinland-Pfalz ist. Mit voraussichtlich rund 53 000 Solarmodulen bei 40 000 Quadratmetern Kollektorfläche ist das Projekt in Irsch zwar nur ungefähr halb so groß wie das in Föhren, dennoch würde der in Irsch angestrebte Energie-Ertrag für die Stromversorgung von mehr als 1000 Haushalten reichen. Und das ohne jegliche CO{-2}-Belastung.

Wobei: Ganz ohne Umweltbelastung geht es natürlich nicht. Denn die Fläche, auf der die Solarmodule errichtet werden sollen, muss in irgendeiner Form bewirtschaftet werden, damit nicht alles zuwächst. Als besonders effektiv haben sich dafür Schafsherden erwiesen. In Föhren grasen sie bereits zwischen den Modulen, und auch in Irsch ist der Einsatz der wolligen Tiere vorgesehen. Doch ähnlich wie Kühe verlieren auch Schafe während ihrer Verdauung eine nicht unerhebliche Menge an Methangas. Somit tragen auch sie unwissentlich zur Erderwärmung bei. Gemessen am regenerativen Energiegewinn mag es jedoch vertretbar sein, wenn sich Schafe darüber den Kopf nicht zerbrechen.

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