Ein Geburtstag mit Freunden und Fahne

BITBURG. (iz) Musikalische Geburtstagsgrüße: Anlässlich des 160-jährigen Bestehens des Männergesangsvereins Bitburg gratulierten die Chöre der Partnerstädte Diekirch, Arlon und Rethel in einem Jubiläumskonzert.

Mit 34 aktiven Mitglieder und dem "Jungen Chor" präsentierte sich der Männergesangsverein 1843 Bitburg zu seinem 160. Geburtstag. Viele Freunde und befreundete Gesangvereine gaben sich im Haus Beda in Bitburg ein Stelldich-ein. Der "Sängerbond Dikrich" eröffnete das Jubiläumskonzert mit Liedern in Luxemburger Sprache - "sicherlich für alle verständlich", wie Gottfried Balter die Sänger aus dem Großherzogtum ankündigte. Lieder wie "Wann d' Musek kënnt" oder "Wéi meng Mam nach huet gesponnen" vermittelten den Zuhörern etwas von "der Lebenseinstellung der Bewohner des Großherzogtums", auf die Präsident Jean-Marie Dillmann in seiner Einführung zum musikalischen Geburtstagsgeschenk hinwies. Zu dem 157 Jahre alten Verein in Diekirch besteht schon eine lange partnerschaftliche Verbindung - wie zu den anderen geladenen Sängerbünden Rethel und Arlon auch. Diese verzauberten die Zuhörer mit bekannten Opernleidern wie dem Triumphmarsch aus Aida oder dem Hummelflug aus Madame Butterfly. Der "Junge Chor" trat als Vertretung für den Männergesangsverein Bitburg auf. Und zwar "aus Rücksicht auf das Alter auf der Bühne" (Balter). Bürgermeister Joachim Streit hatte seine Amtskollegen und deren Delegationen zum Geburtstagskonzert in die Bierstadt eingeladen. Natürlich gibt es in den 160 Jahren Vereinsgeschichte auch die ein und andere illustre Anekdote. "Von Anfang an bin ich ja noch nicht dabei", scherzt Paul Elsen, dienstältester aktiver Sänger des Vereins, was Elsen betont wissen möchte, "denn der älteste Sänger ist Michael Hubo". Im Februar 1947 trat Elsen dem Verein bei, "und ich weiß von einer Begebenheit, die sich vor langer langer Zeit in Köln beim Bundessängerfest ereignete". Traditionell hat jeder Verein, so auch die Bitburger Sänger, "eine Vereinsfahne, bestehend aus der Fahne und einer dazugehörigen Stange". Nun muss es aber bei diesem Sängerfest in den 20er Jahren, "wohl bei einem Kölsch zu viel", äußerst feucht-fröhlich zugegangen sein, ganz gemäß dem Spruch "Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, denn böse Menschen singen keine Lieder." Als die Sänger sich auf den Heimweg machten, hatten sie die nur die lange Holzstange dabei, aber die Vereinsfahne war nicht mehr zu finden. "So mussten sich zwei Mann am nächsten Tag auf die Suche nach der Fahne machen, die dann wieder gefunden wurde", erzählt Elsen. Jeden Dienstag probt der MGV im Haus Beda und freut sich über jeden, der mitsingen will.

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