Ein Leben für das Abenteuer

BITBURG/WITTLICH. Die Feier zum 30-jährigen Bestehen des Hauses Beda fand ihren Abschluss. In zwei Filmen nahm Abenteurer Werner Jondral das Publikum mit in die letzten unberührten Fleckchen der Erde.

"Die Maya gehörten wohl zu den blutrünstigsten Kulturen, die die Welt heute kennt", sagt Werner Jondral. In einem voll besetzten Festsaal im Haus Beda zeigt der Wittlicher Abenteurer den selbst produzierten Dokumentarfilm. "Unter der Jaguarsonne" ist ein Film über die Geschichte der Maya in Mexiko. Er wurde im Fernsehen veröffentlicht und in mehrere Sprachen übersetzt. Um den hohen Anforderungen des Fernsehens zu genügen, musste Jondral viel recherchieren. Die Dokumentation vermittelt dem Publikum einen lebensnahen Eindruck vom Leben der Maya. Die Brutalität, mit der das Volk Opferriten vollzog, stellt sich heraus. So zeigt der Film Malereien, die Enthauptungen und andere Hinrichtungsformen darstellen. Andererseits sieht man, welch kulturelles Erbe die Maya der Menschheit hinterlassen haben; beispielsweise wunderschöne Tempelruinen, mitten im Regenwald gelegen. Und immer noch stoßen Archäologen auf Prachtbauten der untergegangenen Kultur. Jondral erklärt: "Damalige Maya erkannte man an lang gezogenen Gesichtern." Dieses Schönheitsideal konnte sich bei den heute fünf Millionen Maya nicht erhalten. Das heutige Volk lebt immer noch weit gehend traditionell. Die von den Spaniern aufgezwungene Kultur wurde nie ganz übernommen. Die Begegnung mit den Maya wird den Zuschauern in guter Erinnerung bleiben. Das Ehepaar Knickrehm aus Trier war begeistert: "Wir hatten bereits das gleichnamige Buch von Jondrals Begleiter Leo Linder gelesen." Daraufhin hätten sie eine Reise nach Mexiko unternommen. Der andere Film, den der 71-jährige Jondral zeigt, heißt "South Nahanni". Er schildert das waghalsige Unternehmen des Expeditionsteams, das den nordwestkanadischen Fluss Nahanni befuhr. Der Film stellt Stromschnellen und lebensgefährliche Wasserfälle des Nahanni. "Der Fluss ist zur Legende geworden", sagt Jondral. Abschnitte des Flusses tragen heute Namen wie "Tal der toten Männer" und "Tal der kopflosen Männer". Michael Schend aus Gerolstein meint: "Für mich gehört Jondral zu den Pionieren unter den heutigen Abenteurern. Es ist schade, dass man ihn zu Filmvorführungen überreden muss."

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