Ein Neuer mischt mit

Bitburg · Innerhalb weniger Monate hat das Unternehmen Eifelbeton auf dem Flugplatz Bitburg eine moderne Mischanlage errichtet und in Betrieb genommen. Erklärtes Ziel ist, die Anlage nicht nur wirtschaftlich, sondern auch möglichst ressourcenschonend zu betreiben.

Bitburg. 150 bis 160 Kubikmeter. Diese Menge Beton könne die Anlage in der Stunde produzieren, sagt Jürgen Albrecht. "So viel auf einmal braucht natürlich kein Mensch", räumt der Eifelbeton-Geschäftsführer ein.
"Aber es gibt ja vielleicht drei Menschen, die jeweils 50 Kubikmeter benötigen", fügt er hinzu. Und die könne man dann ohne Schwierigkeiten versorgen. Und wenn jemand nur einen viertel Kubikmeter benötige, so sei das auch kein Problem, sagt Jürgen Albrecht.
Sein neues Büro sieht noch ein wenig nach Baustelle aus. Doch die Aussicht sorgt dafür, dass man das kaum wahrnimmt. Durch die Fenster seines Büros hat er nämlich einen Panoramablick auf Bitburg.
"Wenn man dort hinaufsteigt, ist die Aussicht noch besser", sagt er und zeigt auf die Hochsilos der neuen Mischanlage, die in den vergangenen Monaten auf dem Gelände des Bitburger Flugplatzes errichtet wurden. Fünf Hochsilos nebeneinander. Und in jedem dieser Silos ist Platz für 120 Tonnen Zement.
"Damit gehören wir zu den größten Mischanlagen in ganz Rheinland-Pfalz", sagt Albrecht. Doch die eigentliche Besonderheit der Anlage sei nicht die Größe, sondern die Flexibilität. "Wir können gleichzeitig fünf verschiedene Zementsorten mit bis zu zwölf verschiedenen Zuschlägen mischen und damit das Doppelte bis Dreifache einer normalen Mischanlage leisten", betont der Geschäftsführer.
3,3 Millionen Euro hat das Mutterunternehmen, das Portlandzementwerk Wotan aus Üxheim-Ahütte (Vulkaneifel) laut Albrecht in den Eifelbeton-Standort Bitburg investiert. Eine weitere Mischanlage wurde Anfang des Jahres in Wittlich in Betrieb genommen, und eine dritte entsteht in Weinsheim.
Dass der Zementproduzent nun auch selbst mischt, hat sich mehr oder weniger aus der Not ergeben, wie Albrecht erklärt. "Der Mutterkonzern ist ein alter, mittelständiger Eifeler Betrieb", sagt der Eifelbeton-Chef.
Doch sei der Markt insgesamt sehr hart umkämpft und von Fusionen und Übernahmen geprägt. Und aufgrund der Übermacht der großen Konzerne werde es immer schwieriger, das eigene Produkt in der Region abzusetzen, sagt Albrecht.
Deshalb habe man beschlossen, selbst Mischanlagen zu errichten, in denen dann der eigene Zement zum Einsatz komme.
Und auch bei dem für die Betonherstellung notwendigen Kies lege man großen Wert auf möglichst kurze Transportwege. So werde unter anderem Kies aus Binsfeld und Landscheid verarbeitet.
Kurze Transportwege sind gut für die Umwelt. Und natürlich auch für die Kasse, wie Albrecht erklärt. Überhaupt werde versucht, möglichst wirtschaftlich und ressourcenschonend zu arbeiten. Denn der konventionelle Betrieb einer Mischanlage sei sehr rohstoff- und energieintensiv. Allein für das Spülen der Mischanlage werde doppelt so viel Wasser benötigt wie für die eigentliche Herstellung des Betons, sagt der 51-Jährige. Um Wasser und Geld zu sparen, werde deshalb das Spülwasser samt Kies recycelt.
Darüber hinaus sei derzeit ein großes Auffangbecken in der Entstehung. So könne zukünftig auch Regenwasser für die Betonherstellung genutzt werden.

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