Ein Paradies für Angler

BOLLENDORF. (ew) Grenzgewässer wie die Sauer haben ihre eigenen Fischereibestimmungen. Sie sind vor allem bei Anglern beliebt, die keinen Bundesfischereischein haben.

An der Sauer ist diese Legitimation nicht erforderlich. Erlaubnisscheine für eine Woche (fünf Euro), einen Monat (zehn Euro) oder für ein Jahr (15 Euro) erteilen die Verbandsgemeindeverwaltung Irrel, das Verkehrsbüro in Bollendorf sowie das Vereinslokal "Kastanie". Er gilt für beide Uferseiten. "Angeln ist die schönste Nebensache der Welt", sagt Herbert Kleis aus Bollendorf. Als Vertreter des Bezirks-Fischerei-Verbandes Trier hält er Vorbereitungslehrgänge zur staatlichen Fischerprüfung ab. Nun ist dieser Schein an der Sauer - weil Grenzgewässer - entbehrlich. Trotzdem legen er und Raimund Colljung als Vorsitzender des Vereins "Grenzlandangler" Bollendorf bei den Gastanglern Wert auf ausreichende Kenntnisse der Fischereibestimmungen. Eine Broschüre der gemeinsamen Fischereikommission des Großherzogtums Luxemburg und des Landes Rheinland-Pfalz gibt darüber Auskunft. Auch an der Sauer gelten die Frühjahrsschonzeit vom 1. März bis 14. Juni sowie die Artenschonzeiten. 28 Fischarten sind bekannt. Die "Grenzlandangler" unterhalten während der Sommermonate einen Lehrpfad mit Info-Tafeln direkt am Sauerufer. Eine Attraktion, die gerne von Touristen und Schülern genutzt wird. Auf einer Strecke von zehn Kilometer Flusslauf hat der Verein die Ufer- und Gewässerpflege übernommen. "Wir sind mehr an der Sauer zum Putzen als zum Angeln", sagt der Vorsitzende. Der Angelverein wurde 1977 gegründet und hat etwa 90 Mitglieder mit einer eigenen Jugendgruppe. Probleme haben die "Grenzlandangler" im Sommer mit dem regen Bootsverkehr auf der Sauer und im Winter mit den gefräßigen Kormoranen. Wegen der vielen Boote bleiben bei gutem Wetter die Angler weg. Ein luxemburgischer Angler an der Dillinger Brücke hat damit keine Probleme. "Jedem seine Pläsier", meint er großmütig, will aber nicht genannt werden. Wenn ein Boot kommt, zieht er seine Angel ein. Schlimmer findet er die Kormorane. "Sie sind wie die Pest", klagt er und bedauert, dass noch keine einvernehmliche Regelung über einen Abschuss der Vögel gefunden wurde.

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