Ein Stockemer für alle Fälle

FLIESSEM. (dk) Viele Überraschungen gab es beim Familientreffen der Stockemer im Pfarrheim Fließem. Sie waren zum Teil aus Frankreich und Luxemburg angereist.

Warum veranstaltet ein Franzose ein Familientreffen in Fließem? Weil sein Großvater dort geboren wurde. Dies war jedenfalls für Pierre Stockemer aus der Nähe von Montpellier Grund genug, den Ort in der Eifel einmal kennen zu lernen - ebenso wie einen Teil der Menschen, die den gleichen Nachnamen tragen wie er. Und so trafen sich im Pfarrheim in Fließem Mitglieder der Familie Stockemer aus der Eifel, Luxemburg und Frankreich. "Der größte Teil der Familie befindet sich in den USA, und der ist noch größer als die Familie in Europa", sagt Pierre Strockemer. Im vergangenen Jahr hatte er in der Eifel und Luxemburg einige Familien namens Stockemer besucht und das große Treffen geplant, um die Familien zu treffen. Schließlich sind alle irgendwie miteinander verwandt - mehr oder weniger. Und so gab es beim Fließemer Familientreffen viele erste Begegnungen und eine "Stockemer Stimmung", wie der Luxemburger Jean Stockemer es ausdrückte. "Ich habe durch Pierre noch viel mehr über meine Vorfahren erfahren", sagte er. "Ich hoffe, dass die Treffen nicht abbrechen und mit der Zeit die Familie noch größer wird." Das könnte sein, denn Pierre Stockemer hat sicher noch nicht alle Namensvetter gefunden. Denn er hat erst vor vier Jahren begonnen, die Spuren seiner Familie zu suchen. Vorher wusste er wenig über sie. "Mein Großvater war von Fließem nach Lothringen gezogen, um dort in der Eisengrube zu arbeiten. Ich bin in Frankreich geboren, und meine Eltern haben wenig über den Rest der Familie gesprochen." Bei der Recherche erlebte er bewegende Momente. "Eine Cousine habe ich einmal im Leben gesehen und dachte schon, sie wäre verloren. Aber wir haben uns wieder gefunden", erzählte Pierre. "Das Treffen war sehr ergreifend und tränenreich." Über lustige Zufälle in der Familie berichtete Heinz Pint aus Fließem: "In einem Südtirolurlaub unterhielt ich mich mit meiner Frau auf Eifeler Platt, Jean Stockemer bemerkte das und nahm ebenfalls auf Platt an diesem Gespräch teil. Im weiteren Gespräch sind wir darauf gekommen, dass wir beide von der Familie Stockemer abstammen." Aber es kam noch eine dickere Überraschung: "Mein Großvater und Pierres Großvater waren Brüder", sagte Pint. Denn Pints Mutter ist eine geborene Stockemer. Dennoch gesteht Pint, dass er sich "am Anfang nicht sehr viel von diesem Treffen versprochen habe, da ich Distanzierungen wegen den verschiedenen Sprachen befürchtete". Diese Befürchtung war umsonst. "Aber die Freundlichkeit untereinander ist so groß, dass man die sprachlichen Barrieren überwindet und sich versteht."Eine Urkunde für den Organisator

Nicht nur der Eifeler war begeistert von dem Treffen, auch die Teilnehmer aus Frankreich, die extra für diesen Tag aus Lothringen angereist sind. Das Ehepaar Alphonse und Josette Stockemer schwärmten von diesem Treffen. "Die Zusammenkunft hat unsere Erwartungen erfüllt. Wir haben das Gefühl, als hätten wir uns alle schon immer gekannt", sagte Josette. "Beim nächsten Treffen sollten die Kinder und Enkel auch dabei sein, damit auch die jungen Leute sich kennenlernen", schlägt Alphonse vor. Die beiden waren froh, ein Stück der Eifel kennengelernt zu haben, denn sie vermuteten die Eifel "am Ende der Welt". Sogar den Bürgermeister von Fließem, Klaus Schnarrbach, durften sie kennenlernen. Er überreichte Pierre Stockemer eine Urkunde. Dieser war mit dem Verlauf des Treffens zufrieden. Für die Zukunft wünscht er sich, "dass sich die Bindungen in der Familie untereinander straffen und dass ein Familienzugehörigkeitsgefühl entsteht." Er plant bereits ein viel größeres Treffen und möchte alle Stockemer aus der ganzen Welt zusammenbringen.

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