Ein Virus namens Qualität

PRÜM. Die Eifel wird immer besser: Am Donnerstag haben im Konvikt 31 touristische Betriebe Auszeichnungen erhalten, die ihnen höchste Qualität in Angebot und Service bescheinigen. Ebenfalls geprüft spitze: Die Prümer Eifel-Tourismus-Gesellschaft (ET) und neun Tourist-Informationen.

Gütesiegel im Doppelpack: 31 Eifeler Anbieter von Privatzimmern und Ferienwohnungen haben im Konvikt das Zertifikat "Service-Qualität Rheinland-Pfalz" erhalten. Außerdem dürfen sie sich ab sofort mit dem "E" der Regionalmarke Eifel schmücken.Die Eifel gibt die Richtung vor

Dafür mussten sich die Inhaber überprüfen und schulen lassen, wie Angela Simon von der Eifel-Tourismus Gesellschaft (ET) erklärt. Berechtigt zur freiwilligen Teilnahme sind alle Anbieter mit Drei-Sterne-Ausstattung. Ebenfalls verpflichtend: Die Verarbeitung von Lebensmitteln aus der Region in der Küche und ein Verkaufs-Eckchen für die Produkte, die bereits unter dem Dachmarken-Logo angeboten werden. Die Eifel-Vermarkter sprechen stolz von einer "Qualitätsoffensive" - und das scheint nicht übertrieben: Von bislang 149 Anbietern im Land mit verbrieft hochwertigen Leistungen stammen 93 aus der Eifel - satte 69 Prozent. 20 weitere durchlaufen derzeit den Prüfprozess. Angela Simon: "Und es kommen noch mehr Anfragen von Betrieben, die wissen wollen, wann die nächste Schulung ist." Kurz: "Wo die Eifel ist, da ist vorn im Tourismus", rühmt Manfred Schnur, Vorsitzender im Aufsichtsrat der Rheinland-Pfalz Tourismus-GmbH, die Regional-Akteure. So sieht es auch der ET-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Klöckner: "Im Tourismus hat sich ein Qualitäts-Virus verbreitet." Basis dafür sei eindeutig das Projekt "Regionen aktiv", aus dem auch die Dachmarke hervorging (der TV berichtete). Die vom Virus befallenen Vertreter der Betriebe sind aber nicht die einzigen, die sich über Trophäen freuen: Neun von 25 Eifeler Tourist-Informationen tragen ebenfalls das Zeichen der "Service-Qualität", weitere sind bald so weit. Darüber hinaus hat die Landes-Tourismus-GmbH verdeckte Ermittlungen betrieben: Alle 141 touristischen Organisationen im Bundesland wurden mit fingierten Anfragen getestet - per Besuch, Anruf, Brief oder E-Mail. Ergebnis: Auch dabei lieferten die Eifeler Bestleistungen. Ganz oben: Die ET als beste von zehn Regional-Agenturen im Bundesland und die Tourist-Information (TI) Prüm als bestes Verkehrsamt. Gründe: Schnelle Bearbeitung, freundlicher Umgang, gut gelaunte Mitarbeiter. "Bei uns gibt es ein Motto", sagt Elke Dahm von der Prümer TI. "Wer in unser Büro kommt, der ist im Urlaub." Offenbar der richtige Ansatz: "Für den Gast ist wichtig, dass er aufgenommen wird", sagt Manfred Schnur. Deshalb werde auch künftig "der Schlüsselfaktor Mensch eine noch wesentlichere Rolle spielen". Die "Qualitätsoffensive Eifel" wurde vom Mainzer Wirtschaftsministerium unterstützt. Ministerialrätin Beatrice Lerch berichtet zudem von Bestrebungen, das Land zukünftig noch stärker touristisch zu profilieren. Dabei sei die Eifel allerdings längst Vorreiter - und das nicht nur in Rheinland-Pfalz. Was nicht heißt, dass nicht weiter an Verbesserungen gearbeitet würde: Demnächst stehen so genannte Geopark- und Nationalpark-Gastgeber für die Urlauber bereit. Zudem ist die Eifel die erste Region mit so genannten Q-Teams, denen Mitarbeiter der Tourist-Infos und der ET angehören. Ihre Aufgabe: die Einhaltung der Qualitätsmerkmale zu prüfen und die Betriebe zu beraten. Bislang seien 229 Hoteliers und weitere Zimmer-Vermieter geschult worden, berichtet ET-Geschäftsführer Klaus Schäfer. 93 haben bisher die Qualitäts-Zertifikate erhalten. In der Eifel aber gibt es mehr als 1900 private und gewerbliche Anbieter. Schäfer: "Wir sind erst am Anfang."

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